Du hast nicht immer recht. Doch du hast immer Rechte!

Schlagwörter

• Diversität
• Familie
• Flucht
• Frieden
• Gefühle
• Gewalt
• Kindheit
• Krieg
• Kulturen
• Politik
• Rassismus
• Schule
• Ungleichheit

Teaser

Kinderrechte sind ein wichtiges Thema und betreffen uns alle, denn jeder sollte sie kennen und beachten. Dieses Buch ermöglicht es auf kindgerechte, vielseitige Art und Weise die Kinderrechte durch verschiedene Kurzgeschichten kennenzulernen, sich ihrer Bedeutung bewusst zu werden und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Beurteilungstext

Täglich werden die Rechte von Kindern auf der ganzen Welt missachtet und verletzt. Dieses erzählende Sachbuch berichtet über die von den vereinigten Nationen festgelegten Kinderrechte in Form von insgesamt 12 kurzen, teilweise wahrheitsgetreuen Geschichten. Diese sind in einzelne Kapitel übersichtlich, mit angemessenem Umfang strukturiert und mit einer passenden Überschrift versehen. Im Vorwort erklärt Kirsten Boie die Bedeutung der Kinderrechte und verdeutlicht dabei, dass sie dennoch nicht überall selbstverständlich sind. Die kurzen Geschichten handeln von Kindern, deren Rechte nicht berücksichtigt und missachtet werden. Dabei wird z.B. auf das Recht auf Privatsphäre, auf Bildung oder auf die Berücksichtigung des Kindeswillen eingegangen. Ebenso thematisieren die Geschichten den Schutz vor Gewaltanwendung oder sexuellem Missbrauch und stellen diese Inhalte nicht tabuisierend dar. Besonders bei den Erzählungen ist, dass immer Kinder für Ihre Rechte kämpfen. Am Ende jeder Geschichte wird der jeweilige Artikel, auf den sie sich bezieht, erläutert. Zum Beispiel handelt das Kapitel „Nie mehr ohne Mama“ von der kleinen Hanna, die durch ihre kranke, depressive Mutter auf sich allein gestellt ist und die Aufgaben der Mutter übernehmen muss. Hannas Mutter liegt seit Wochen im Bett und kümmert sich nicht um ihre beiden Kinder. Hanna ist mit der großen Verantwortung überfordert und vernachlässigt dadurch die Schule. Am Ende der Geschichte geht es der Mutter jedoch gut und die Familie hält wieder zusammen. Dieses Kapitel bezieht sich auf Artikel 18: Verantwortung für das Kindeswohl. Auffällig ist, dass jede Geschichte mit einem Happy End ausgeht. Ein Vorwissen für das Lesen des Buches wird nicht vorausgesetzt. Das Vorwort, die Geschichten und die jeweiligen Artikel informieren auch Leser*innen ausreichend, die noch keinen Bezug zu diesem Thema haben. Insgesamt 12 Elbautorinnen haben diese Geschichten verfasst und mit jeweils einer passenden Illustration auf einer Seite ergänzt. Durch die wenigen Bilder steht deutlich der Text im Vordergrund. Die Illustrationen sind recht minimalistisch mit natürlichen Farben gezeichnet und dienen nur der Auflockerung bzw. Anschaulichkeit. Ein paar Seiten sind mit kleinen bildlichen Elementen versehen, um den vielen Text ein wenig zu gestalten. Am Ende des Buches werden die 12 Autorinnen mit kurzen bibliografischen Angaben aufgelistet. Weiterhin wird im Buch auf einen Link hingewiesen, über den sich die Lesenden ausführlicher über alle Kinderrechte informieren können.
Ich empfehle dieses Buch mit dem gesellschaftlich äußerst relevanten und unentbehrlichen Thema allen Leser*innen, egal ob jung oder alt. So wichtig wie es ist, dass wir Erwachsene die Kinderrechte erfassen und achten, genauso bedeutend ist es, dass Kinder ihre Rechte kennen und sich auf diese berufen. Hier werden die Leser*innen zum Nachdenken und Weitererkunden zu diesem Thema aktiviert und angeregt. Durch die kindgerecht verfassten Geschichten in einfacher Sprache ist es für Kinder leichter, die Rechte nachvollziehen und sich vorstellen zu können. Auch als didaktisches Material eignet sich dieses Buch im Grundschulunterricht, um an dieses Thema und an die Lebenswelt der Kinder anzuknüpfen.