Morpurgo, Michael

Schicksalsgefährten

Es ist die Geschichte eines Pferdes, das auf dem Lande in England aufwächst und vom 13-jährigen Albert gehegt und gepflegt wird. Seine Eltern sind arm, und häufig kommt es zu Zwistigkeiten, weil man sich eigentlich den Unterhalt für Joey, das Pferd, nicht mehr zu leisten vermag. Albert bringt Joey immer mehr bei, auch Lasten zu ziehen, aber als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, muss der Vater das Pferd verkaufen, was heimlich geschieht. Joey gelangt an die Front nach Frankreich, gerät mit mehreren Besitzern und Reitern in schwere und blutige Kämpfe, wo ihm vieles vor Augen kommt, aber von den Reitern auch viel erzählt wird. Bei einem französischen Bauern wird das Pferd wieder aufgerichtet, ein Mädchen freundet sich mit ihm an, aber wieder erobern Truppen das Gehöft und damit Joey. Ausgemergelt erlebt es das Kriegsjahr 1915/16 und nach einem Feldzug bleibt Joey in einem Graben allein zurück, während des Waffenstillstades wird es gerettet, fortan lebt es als Erinnerung weiter, denn ausgerechnet Albert, der inzwischen an der Front nach Joey gesucht hatte, ist der Betreuer, der gemeinsam mit ihm eine schwere Krankheit zu besiegen vermag, und glücklich kehren beide nach Kriegsende nach England zurück. Das Bild des Pferdes hängt als Symbol an der Wand...

Zubicky, Sioma

Spiel, Zirkuskind, spiel. Erinnerungen eines europäischen Wunderkindes

Das Buch schildert die Stationen des 1926 im Zirkus Busch zu Berlin geborenen Wunderkindes, dessen Eltern russischer jüdischer Herkunft waren, bis seiner Deportation nach Auschwitz und der Befreiung durch die US-Army in einem Lager in Bayern 1945. Details über eine relativ unbeschwerte Kindheit in der exotischen Umgebung des Zirkus, das spannende Leben darin und die schullose zeit, die sprachliche Vielfalt und das harte Training durch die Eltern, die aus dem Ich-Erzähler einen Artisten machen wollten, was wegen seiner nicht vorhandenen körperlichen Voraussetzungen nicht gelang. So wurde Sioma ein Xylophonist von Rang, der mit 8 Jahren sein erstes Konzert gab. Über die Stationen Tschechoslowakei, Schweiz, Frankreich, wo man zunächst als staatenlos galt, wird das gefahrvolle Leben der Künstlerfamilie gezeichnet, die zuerst vor französischen, dann vor deutschen Zuschauern spielte, stets um zu überleben, zuletzt konspirativ für den französischen Widerstand arbeitend. Dann erfolgen die Festnahme durch die Gestapo, Verhöre, und die Deportation. Detailreich werden die Szenen im Lager nacherzählt; Selektion, Arbeit, Rituale, Mord. Bis zur Befreiung der Lager, die Entlassung, die Suche nach dem Vater, der in Paris lebt, die weiteren biografischen Fakten: Paris, Stockholm, zwei Ehen, Kinder, Gastspiele in ganz Europa.

Wölfel, Ursula

Ein Haus für alle

Das Buch erschien bereits 1991. Es ist eine Familiensaga, die ihren Ursprung im bayerisch-östrereichisch-tschechischen Dreiländereck hat und im Ruhrgebiet ihr vorläufiges Ende nimmt. Der Zeitraum der Handlung währt von der Jahrhundertwende bis 1945, und es gibt drei wesentliche Handlungsteile. Im ersten (1904-1921) wird die Kindheit der Protagonistin Dana erzählt, die als 5. Kind einer Bauernfamilie in der Nähe von Linz aufwächst. Die Mutter stirbt bei ihrer Geburt. Vater Laszlo kümmert sich zwar rührend um seine Kinder, aber das Leben ist schwer. Es wird noch schwerer nach Ausbruch des 1. Weltkrieges. Dana lernt eine Gruppe Jugendlicher kennen, die als “Wandervögel” mehrfach in ihrer romantischen Heimat zelten. Hier entspinnt sich nicht nur eine Liebe zu Paul, sondern erste Gedanken über menschliche Freiheit sind die Folge. 1921 flieht Dana vom Hof, gefolgt von ihrem Bruder Leo. Im 2. Teil (1921-1938) wird die Familiengründung mit Paul im Ruhrgebiet dargestellt, sie haben drei Kinder, und eines davon ist körperlich zurück geblieben. Die Wandervögel zerstreuen sich, aber Paul wird ein glühender Nazi, er dringt bis in die Führungselite vor und schreibt Bücher über die Rassenreinheit. Er wird von seiner Familie kaum noch gesehen, da er sie verleugnen muss, weil er im Stammbaum jüdische Vorfahren hat und dazu einen missratenen Sohn. Robert kommt in ein Heim, soll später verlegt werden, was die Familie immer wieder zu verhindern vermag. Der 3. Teil (1939-1945) schildert ergreifende Episoden aus den Kriegsjahren, das immer schwierigere Überleben in einer Gegend, die schon früh angegriffen wurde, wo Alarm und Schutzkeller mit verzweifelter Nahrungssuche verbunden waren und zur Alltag wurden. Robert wird mehrfach in andere Heime verlegt, gerettet und vor den Zugriffen der Euthanasie bewahrt, zuletzt auch durch Jan, den Arzt aus der Gruppe Wandervogel, der wegen des bevorstehenden Kriegsendes und aus Reue das Kind in die Obhut des Großvaters laszlo bringt. Die Familie überlebt mit Verlusten den Krieg, und das Haus in Hamborn wird zur Heimstatt eines Neubeginns inmitten von Chaos und Zerstörung.

Gerald, Morris

Rache dem ruchlosen Ritter

Ritter Gawain und sein Knappe Terence gehören zu König Artus Kriegerheer. Mutig stellt sich der Ritter allen Herausforderungen entgegen. Seine mutigste Tat aber stellt die Rettung des König Artus dar. Beim Weihnachtsbankett der Tafelrunde fordert ein Ritter der “grünen Kapelle”, den König heraus. Der grüne Ritter aber wird, auf Wunsch des Hofes, von Ritter Gawain geköpft. In einem Jahr nun soll Ritter Gawain den Gegenhieb dieser sagenhaften Herausforderung “Hieb um Hieb” in Empfang nehmen. Viele Abenteuer warten in dem nun folgenden Jahr auf den Ritter und seinen Knappen. Allerdings endet das Jahr ganz anders als erwartet- für Beide!

Fährmann, Willi

Die Stunde der Lerche

Das Buch ist der momentane Abschluss der Bienmann-Saga, dem bereits mehrere Bände voraus gingen. Hier wird der schwierige Neubeginn der Franziska und des Paul Bienmann geschildert, die nach 1945 in Duisburg, das zerstört wurde von vielen Bombenangriffen, eine Bleibe suchen, wieder Arbeit finden, sich einleben mit Anna Fink, die selbst während der NS-Zeit vor der Gestapo fliehen musste und auf dem Land überlebte, und der pubertäre Stefan kommt hinzu, der keine Eltern mehr hat und dem sich die drei annehmen. Die Brüder Annas waren in den 30er Jahren nach Kolumbien geflohen, weil sie dem NS-Regime feindlich gegenüber standen. Anna hatte als Ingenieurin gearbeitet, und in jener Firma waren kriegswichtige Gegenstände hergestellt worden, auch mit Hilfe russischer Fremdarbeiter, die geschunden worden waren. Anna hatte sich für diese “Untermenschen” eingesetzt, und der Werkschutz Komann hatte sie verzinkt, als sie Grigori geholfen hatte, weswegen sie fliehen musste. Nun beginnt das neue Leben, aber die Schatten der Vergangenheit sind noch da, Komann versucht Anna zu erpressen, als sie wieder bei jener Firma zu arbeiten beginnt. Stefan kann eine Lehre beim Bau aufnehmen, Paul schafft eine Ausbildung und gemeinsam können die vier eine neue Wohnung beziehen, die ihnen evtl. eine Zukunft eröffnet. Stefan erwägt gar, Lehrer werden zu wollen, was anfangs auf Widerstand stößt, dann jedoch von allen Beteiligten freudig akzeptiert wird.

Lawrence, Iain

Der Herr der Nussknacker

Jonnys Vater hat eine Armee Nussknacker geschnitzt als der 1. Weltkrieg ausbricht. Jonny muss zu seiner Tante ziehen, während der Vater an der Front ist und die Mutter in der Waffenfabrik arbeitet. Aus dem Krieg schickt der Vater weitere Holzsoldaten, so dass das Kind die Schlachten nachstellen kann. Fast scheint es, als könne Jonny im Spiel den Schlachtverlauf beeinflussen. Vom Weihnachtsfrieden auf dem Schlachtfeld erfährt man, von Gefallenen und den Gräueln des Krieges.

Lawrence, Iain

Der Herr der Nussknacker

Johnnys Vater ist Spielzeugmacher und er ist Soldat im Ersten Weltkrieg. Per Briefe sind die beiden in Kontakt miteinander und in jedem Brief befinden sich weitere Spielzeugsoldaten, mit denen Johnny den Krieg Zuhause nachspielt.

Bitton-Jackson, Livia

1000 Jahre habe ich gelebt Eine Jugend im Holocaust

In ergreifender Weise schildert die Autorin ihr Leben und Überleben als 13 Jährige in den Konzentrationslagern Hitlers und das neue Leben in ihrer neues Heimat.

Nasrallah, Emily

Kater Ziku lebt gefährlich

Muna und ihr Siam-Kater leben in Beirut, als der Bürgerkrieg im Libanon ausbricht. Aus dem behüteten und sorglosen Leben beider wird nun eins der Gefahren. Als Munas Familie vor den Kämpfen aus Beirut flieht, werden Muna und ihr Kater getrennt.

Nasrallah, Emily

Kater Ziku lebt gefährlich

Bei der kleinen Muna aus Beirut findet der junge Siam-Kater Ziku ein liebevolles zu Hause. Die glückliche Zeit endet 1975 mit dem Kriegsbeginn im Libanon. Die zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen veranlassen Munas Familie, Beirut zu verlassen. Ziku muss zurückbleiben. Irgendwann entwischt der Kater durch ein zertrümmertes Fenster. Bei ihrer Rückkehr lässt Muna sich trösten, dass der Kater sich vermutlich so in Sicherheit gebracht habe.

Tetzner, Lisa

Erwin kommt nach Schweden // Das Schiff ohne Hafen

Nazideutschland, am Vorabend des Zweiten Weltkrieges. Die Familien aus dem Berliner Mietshaus Nr. 67 machen sich auf den Weg in Länder, in denen sie sich Freiheit versprechen.

Zöller, Elisabeth

Anton oder die Zeit des unwerten Lebens

Geschichte eines behinderten jungen Menschen in der Zeit des dritten Reiches.

Zöller, Elisabeth

ANTON oder die Zeit des unwerten Lebens

Nach einem Straßenbahnunfall bleibt bei dem 1932 geborenen Anton eine leichte Behinderung zurück. Er stottert und ist langsamer als andere Kinder. In der Zeit des 3. Reichs wird ihm dadurch das normale tägliche Leben in Münster sehr erschwert. Mit Hilfe seiner liebenden Eltern überlebt er das Naziregime.