Kater Ziku lebt gefährlich

Schlagwörter

• Historisches
• Krieg
• Kulturen

Teaser

Muna und ihr Siam-Kater leben in Beirut, als der Bürgerkrieg im Libanon ausbricht. Aus dem behüteten und sorglosen Leben beider wird nun eins der Gefahren. Als Munas Familie vor den Kämpfen aus Beirut flieht, werden Muna und ihr Kater getrennt.

Beurteilungstext

“Kater Ziku lebt gefährlich” ist eine wahre Geschichte, die Emily Nasrallah aus zwei Sichtweisen - der Munas und der des Katers - erzählt. Ihr gelingt es, die zunehmend bedrückend-bedrohliche Atmosphäre in der Stadt nach einer anfänglich schönen und glücklichen Zeit der beiden so zu schildern, dass man sie als Leser mitzuerleben meint. Die Autorin deutet die Grausamkeiten des Krieges im weiteren Verlauf nur an, aber gerade dadurch wird der Schrecken und das Grausen um so größer (z.B. die Erschießung des unschuldigen Hausmeisters “Onkel Nadschi”, S. 110f.). Die Einbeziehung eines Tieres, das mit seiner Besitzerin gefühlsmäßig eng verknüpft ist, ist ein weiterer Aspekt, der zum Nachdenken motiviert und erkennen lässt, dass die Gräuel des Krieges nicht nur Menschen treffen, sondern auch Lebewesen, die uns sehr nahestehen.
Auf der Folie der Erlebnisse der gleichaltrigen Muna können sich Zehnjährige ihrer eigenen Lebensbefindlichkeit bewußt werden und reflektieren und diese mit den Kindern anderer Kulturen vergleichen.
Das Buch stellt somit einen sehr gelungenen Versuch dar, Krieg aus der Sicht eines Kindes zu schildern.
Von daher kann man das Buch durchaus einmal als eine andere Klassenlektüre in der Primarstufe in Erwägung ziehen - als Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Projekten oder Arbeitsgruppen.