Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete

Autor*in
Preußler, OtfriedPreußler-Bitsch, Susanne
ISBN
978-3-522-18510-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Saleina, Thorsten
Seitenanzahl
61
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der Räuber Hotzenplotz ist zurück! Nach dem Tod des bekannten Kinderbuchautors Otfried Preußler im Jahr 2013 kehrt die beliebte Klassikerfigur in einer kurzen Geschichte zurück. Der Räuber hat es mal wieder geschafft, auszubrechen und plant schon seine nächsten Verbrechen. Wenn Kasperl und Seppel ihm da mal nicht in die Quere kommen. Ein hübsch inszeniertes Buch mit farbigen Illustrationen für alte und neue Hotzenplotz-Liebhaber.

Beurteilungstext

Wer kennt ihn nicht? 1962 erschien das erste Buch um den gefürchteten Räuber Hotzenplotz, der seitdem zu den Klassikern in der Kinder- und Jugendliteratur gehört. Auch nach dem Tod des Autors Otfried Preußler erfreuen sich Kinder an den Geschichten rund um den Räuber, Kasperl, Seppel, Kasperls Großmutter und den Wachtmeister Dimpfelmoser. Jetzt, rund 45 Jahre nach dem Erscheinen des dritten und letzten Bandes, gibt es ein neues Buch, das auf einem bereits 1969 verfassten Theaterstück von Preußler beruht: "Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete". Wie der Titel und das ursprüngliche Erscheinungsjahr vermuten lassen, war die Inspiration hierfür die erste Mondlandung in ebendiesem Jahr. 2018 wurde die Geschichte nun als Buch für Kinder veröffentlicht, und zwar von Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch, die den Text auf Grundlage des Theaterstücks verfasst hat.
In dieser Geschichte, die zeitlich nach dem ersten Roman angelegt ist, entflieht Hotzenplotz wieder aus dem Gefängnis, dem sog. Spritzenhaus. Der Wachtmeister Dimpfelmoser ist verzweifelt, aber Kasperl und Seppel versprechen, den Räuber wieder einzufangen. Und da haben die beiden auch schon eine Idee: Sie wollen ihn auf den Mond schicken. Und dafür müssen sie zunächst eine 'waschechte' Mondrakete bauen und dann den Räuber in eine Falle locken. Ob ihnen das wohl gelingt und ob sie ihn wirklich zum Mond schießen werden?
Die Geschichte wird auf einem Handlungsstrang erzählt und anders als bei den Originalbüchern gibt es keine großartigen Wendungen. Dies liegt auch daran, dass das Buch wesentlich kürzer ist und es sich hier eher um eine Kurzgeschichte als einen Roman handelt. Dadurch ist die Geschichte aber nicht weniger spannend. Sie eignet sich nur eben auch bereits für jüngere Kinder zum Vorlesen ebenso wie für Leseanfänger zum Selberlesen. Durch die bunten und etwas moderneren sowie kindgerechten Illustrationen wird das Verständnis unterstützt und das Leseerlebnis bereichert. Außerdem sind diese auch teilweise lustig und somit sehr motivierend. Die Schrift ist nicht so groß wie in den üblichen Erstlesewerken, daher ist das Buch für Kinder ab etwa Ende der 2. Klasse zum Selberlesen zu empfehlen. Der Zeilenabstand hingegen ist groß und das Textverhältnis auf den einzelnen Seiten ist auch angemessen für Leseanfänger.
Auf den Vorsatz- und Nachsatzblättern befindet sich jeweils ein Bild vom Räuber Hotzenplotz, wie er im Gefängnis sitzt. Auf einem der Bilder träumt er von Bratwürsten und Sauerkraut. Hier wird Bezug auf das zweite Buch genommen, in dem er zu Beginn die Großmutter überfällt und ihr Mittagessen aufisst.
Ältere Hotzenplotz-Fans werden vielleicht enttäuscht sein, weil die Geschichte deutlich kürzer ist als die Originalbände. Dennoch wird der typische Charme der Bücher versprüht und das übliche Ensemble des Kasperletheaters ist mit dabei. Es werden auch einige typisch bayerische Wörter verwendet wie "Schwammerl" und "Buben", wodurch die Kinder bereits ein Gefühl für sprachliche Variationen innerhalb der deutschen Sprache entwickeln können.
Dadurch, dass die Geschichte ursprünglich als Theaterstück vorgesehen war, kann dieses auch in Form eines Rollenspiels oder Kasperletheaters innerhalb der Klasse oder sogar auch schon im Kindergarten inszeniert werden, sei es durch die Erzieher oder durch die Kinder selbst. Das Buch eignet sich auch als Klassenlektüre, um die Kinder an Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur heranzuführen. So können sie sich bereits mit den Figuren anfreunden und werden so motivierter sein, später auch die Standardwerke zu lesen. Wegen der ansprechenden Bilder eignet sich das Buch auch für kleine Kinder oder für Erwachsene, die die Geschichten um Hotzenplotz lieben oder aber noch gar nicht kennen.
Alles in allem ist die Geschichte um den Räuber Hotzenplotz, wenn auch nicht unbedingt mit den anderen drei Werken vergleichbar, sehr gelungen und eröffnet so auch bereits für eine jüngere Zielgruppe das Geschichtenuniversum, das Preußler geschaffen hat und das auch heute immer noch sehr beliebt ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 165; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 13.07.2018

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