Wildner, Martina

Dieser verfluchte Baum

Ein schauriges Abenteuer aus dem Allgäu: Auf „Das schaurige Haus“ und „Die Krähe am unheimlichen See“ folgt nun mit „Dieser verfluchte Baum“ das dritte kinderliterarische Allgäu-Abenteuer mit Hendrik, Eddi und Ida von Martina Wildner, das die Grenzen zwischen realistischer und phantastischer Erzählwelt aufbricht. Das ist nicht nur spannend, sondern auch raffiniert und kunstvoll erzählt. Ein Buch, das man mehrmals lesen müsste, um alle Bedeutungsschichten freizulegen.

Moser, Annette

Sommerdiebe

Vier Kinder aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen – und ein wunderbarer Sommer. Durch zufällige Begebenheiten treffen Mo, Nell, Fee und Prinz auf einem alten Anwesen in den Bergen aufeinander. Sie nennen das geheimnisvolle Haus ihre „Sommerfeste“, wo sie elternfern den Raum erkunden und Freundschaft schließen können. Doch irgendwann kommen ihnen die Erwachsenen auf die Schliche. Annette Moser verquickt in ihrem sommerlichen Kinderroman eine Menge klassischer kinderliterarischer Motive: Elternferne, Freundschaft, Nähe zu Tieren, Ausreißen, das einsame Haus und erschafft so eine romantisch konnotierte abenteuerliche Welt. Die Handlung ist indes vielleicht ein wenig zu durchschaubar und Figuren und Räume zeigen ihren Konstruktionscharakter etwas zu deutlich. Trotzdem eine empfehlenswerte Sommerferien-Lektüre.

Zwerschina, Franz,

Lina Knut, Schülerin, Gamerin, Weltenretterin

Lina, 10 Jahre, spielt gern auf einem Gaming-Portal das Spiel Aarona. Die Mutter setzt feste Regeln, der Vater unterstützt das Hobby, dazu eine feste Clique. Sie hat eine beste Freundin, einen Hund und Geschwister. Alles muss mit der neuen Schule zusammen organisiert und auch ihr Stotter-Problem gelöst werden. Sie darf als gute Spielerin eine neue Version testen und braucht dafür mehr Zeit. Es gibt Konflikte aber auch neue Freundschaften im Chat durch ehrliche Hilfen und Austausch.

Krügel, Mareike

Almuth und der Hühnersommer

Die Kinderbuchautorin Mareike Krügel legte schon mit „Zelten mit Meerschwein“ eine wunderbare Sommerferien-Geschichte für das Grundschulalter vor. Dasselbe gilt nun für „Almuth und der Hühnersommer“: ein kurzweiliger, temporeicher Kinderroman über Freundschaft, Familie, Krankheit und das Zusammenleben der Generationen und die Freude an Hühnerhaltung, die spätestens seit Cornelia Funkes „Wilden Hühnern“ im Herzen der deutschen Kinderliteratur angekommen ist und für Elternferne und Naturnähe steht.

Leitl, Leonora

Kaiserschmarrn: Mein grandioser Sommer mit Ziege

Familienleben im Wald, Umgang mit der Natur, Freundschaft, Konflikte mit den Eltern – und dann taucht plötzlich noch eine sprechende Ziege auf, die meint, ein Kaiser zu sein (so ein Kaiserschmarrn!). Die österreichische Autorin legt einen Kinderroman der besonderen Art vor, in dem sie gekonnt tradierte kinderliterarische Motive verknüpft, die Grenzen zwischen Phantasie und gesellschaftskritischer Wirklichkeit verwischt, intertextuelle Spuren zu mittelalterlichen Minneliedern legt und das Ganze mit bezaubernden, ausdrucksstarken und farbenprächtigen Illustrationen unterlegt. So genial wie der untertitelgebende Sommer mit Ziege!

Pathwardan, Rieke

Die Schule der mittelguten Zauberer - Wirbel um den Neuen

Rieke Patwardhan hat sich mit ihren innovativen Kinderromanen um die „Forschungsgruppe Erbsensuppe“ einen Namen gemacht und mit „Tante Gisela“ auch schon als Bilderbuchautorin ihr erzählerisches Können, ihren Witz und ihre Raffinesse unter Beweis gestellt. Nun wagt sie sich mit der „Schule der mittelguten Zauberer“ ins fantastische Genre vor und bedient damit Marktinteressen im Anschluss an „Harry Potter“. Die Besonderheit: In dieser Zauberschule sind die Schüler*innen nur mittelgut...

Portin, Anja

Die Stadt der kleinen Wunder

Die finnische Autorin Anja Portin überrascht in diesem warmherzig erzählten Kinderroman mit einer eigenwilligen Mischung aus Phantastik und Realistik. Sie erzählt die Geschichte von verlassenen und vernachlässigten Kindern, die von einer alten Dame namens Amanda, die ihre Seufzer hört, gerettet werden – auch Alfred, der schließlich anfängt, sich in einem nächtlichen Radioprogramm an andere vergessene Kinder zu wenden.

Parvela, Timo

Ella und die entführten Pferde

Man kennt sie: die siebenköpfige Klasse des Lehrers aus Finnland, die jahrelang in die zweite Klasse ging und jetzt auch schon einige Jahre in die Klasse Zweieinhalb. Wenn eine:r von ihnen etwas angestellt hat, dann halten sie absolut zusammen. Auch wenn es sich um "ausgeliehene" Pferde von einem Reiterhof oder eines Polizisten handelt. Ein schräger und zugleich intellektueller Kinderroman aus Finnland.