Almuth und der Hühnersommer

Autor*in
Krügel, Mareike
ISBN
978-3-407-75715-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Garanin, Melanie
Seitenanzahl
190
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Kinderbuchautorin Mareike Krügel legte schon mit „Zelten mit Meerschwein“ eine wunderbare Sommerferien-Geschichte für das Grundschulalter vor. Dasselbe gilt nun für „Almuth und der Hühnersommer“: ein kurzweiliger, temporeicher Kinderroman über Freundschaft, Familie, Krankheit und das Zusammenleben der Generationen und die Freude an Hühnerhaltung, die spätestens seit Cornelia Funkes „Wilden Hühnern“ im Herzen der deutschen Kinderliteratur angekommen ist und für Elternferne und Naturnähe steht.

Beurteilungstext

Almuth ist mit ihrer Familie aus Berlin wegen der schweren Lungen-Krankheit ihres jüngeren Bruders Jonathan aufs Land gezogen. Zwar hat sie liebevolle und sich sorgende Eltern, die sich aber wegen der vielen Krankenhausaufenthalte ihres Sohnes, kaum noch um die Bedürfnisse der älteren Tochter kümmern können. So ist Almuth auf sich allein gestellt. Gleich nach dem Umzug entdeckt sie, dass der alte Nachbar im Dorf Hühner hält, zu denen sie schnell eine „Hühnerfreundschaft“ (S. 25) aufbaut – und nicht nur das: Auch zu dem alten Herrn entwickelt sie eine freundschaftliche Beziehung und nennt ihn in intertextueller Referenz auf „Heidi“ den alten „Öhi“. Er trauert um seine Frau, lebt allein mit seinen Hühnern und vertritt vehement die Meinung, nie wieder in ein Krankenhaus zu gehen, wo seine Frau gestorben ist. Almuth hört ihm zu, versorgt begeistert die Hühner und findet schließlich mit Joy und Said auch gleichaltrige Freund*innen im Dorf. Als der Öhi zusammenbricht und ins Krankenhaus gebracht wird, ist für Almuth klar: Da müssen sie ihn rausholen! Da sich ihr kleiner Bruder Jonathan mit dem Krankenhaus bestens auskennt, nimmt sie nicht nur Said und Joy, sondern auch ihn mit zur Rettungsaktion. Und siehe da: Der Ausflug ins freie elternferne Handeln tut Jonathan gut. So betont der Kinderroman, ohne je aufdringlich oder moralisch zu sein, die heilende Kraft der Natur, aber auch die der Freundschaft und der Hühnerhaltung, die für eine naturnahe Lebensweise steht. Die Handlung hat Witz und Tempo und ist untermalt durch die passenden Illustrationen von Melanie Garanin. In die spannungsreiche Story fügen sich fortlaufend Rückblicke in die Zeit ein, in der die Familie noch in Berlin lebte und um Jonathans Leben fürchtete. So spielt der Kinderroman klug mit der intertextuellen Referenz auf den kinderliterarischen Klassiker „Heidi“ und macht den Stadt-Dorf-Kontrast stark, ohne je den Bogen zu überspannen. Krügel bleibt nah bei ihrer sympathischen und gewitzten Protagonistin, die sich in ihren Träumen als Filmheldin imaginiert – und am Ende tatsächlich zur Heldin wird: für ihre Familie, ihre neuen Freund*innen und die Hühner. Dabei löst sich die Zuschreibung des Krankenhauses als negativer, steriler Gegenort, an dem das Atmen nicht möglich ist, am Ende auf, denn der Öhi möchte dort bleiben und die Behandlung annehmen, damit er zurückkehren kann in das freie Landleben mit Almuth und den Hühnern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kirsten Kumschlies; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 04.06.2023

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