Tee mit Onkel Mustafa
- Autor*in
- Karimé, Andrea
- ISBN
- 978-3-85452-157-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- von Bodecker-Büttner, Annette
- Seitenanzahl
- 135
- Verlag
- Picus
- Gattung
- Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mina fährt in den Sommerferien das erste Mal in den Libanon. Sie besucht dort ihre Großmutter, und auch den alten Onkel Mustafa lernt sie kennen. Der sitzt gerne auf einem Teppich vor seinem Olivenbaum, trinkt duftenden Zimttee und erzählt Mina die unglaublichsten Geschichten aus seinem Leben. Doch schon bald ist diese paradiesische Zeit vorbei, als sich die Wirklichkeit mit brutaler Gewalt zurückmeldet.
Beurteilungstext
Die Zeit im Libanon mit ihrem Onkel Mustafa könnte für die kleine Mina nicht schöner sein. Einen so gemütlichen und liebeswürdigen Geschichtenerzähler wie Onkel Mustafa gibt es kein zweites Mal auf der Welt. Dies gilt ebenso für seine Geschichten, die schier unglaublich sind. Ob die Geschichte, wie sich Onkel Mustafa in Luft auflöste, oder die, wie er den Mond vor dem Ertrinken in einem tiefen Brunnen rettete, seine Erzählungen sind mehr als sagenhaft.
Als jedoch ein Krieg ausbricht, muss Minas Familie schnellstmöglich nach Deutschland zurückkehren, Onkel Mustafa wird natürlich mitgenommen. Leider findet er sich in Deutschland nicht zurecht. Er hat Heimweh, vermisst "seine Sonne, seine Schafe, seine Nachbarn, seinen Hund und seinen Olivenbaum" (S. 123) und rechnet überhaupt mit dem Schlimmsten: "Mein Herz wird noch krank hier […]. Ohne meine Heimat wird es vertrocknen wie eine Feige. (S. 122) Nur gut, dass Mina ihm so gut beisteht und zuhört.
In Zusammenarbeit mit der Illustratorin Annette von Bodecker-Büttner ist es Andrea Karimé gelungen, sehr kindgerecht an die arabische Weisheit und den faszinierenden Geist der Geschichten aus 1001 Nacht anzuknüpfen und gleichzeitig ernsthafte Themen wie Krieg, Heimat, Migration in den Blick zu nehmen. Obzwar die Erzählungen Onkel Mustafas phantastisch sind, verschwinden die Probleme der westlichen Welt niemals ganz aus dem Fokus. Auf diese Weise erlaubt das Buch dem kindlichen Leser viele interessante Rückbezüge zu seiner eigenen Lebenswelt.