das schönste zimmer in meinem kopf

Autor*in
Karimé, Andrea
ISBN
978-3-946989-44-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Akkordeon, Petrus
Seitenanzahl
40
Verlag
aaa
Gattung
Buch (gebunden)Lyrik
Ort
Nettetal
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine Poetin, die sich um den Sinn von Büchern und Buchstaben bemüht und bei allem die Freude an Sprache pflegt. Ein dazu passender Illustrator, der die Sprache so gekonnt zart in ein Bild verwandelt, dass beides eine wunderbare Liaison einzugehen vermag.

Beurteilungstext

Ihre Liebe zum Wort entdeckte Andrea Karimé schon als Kind. Dass diese stärker ist als die Hinweise eines früheren Lehrers Deutschlehrers, ist ein Glück, denn der heutigen Kinderbuch- und Hörspielautorin ist der Spaß beim „vergnüglichen Schreiben“ am wichtigsten. Ihre Elternsprachen sind, wie sie selbst auf ihrer Webseite schreibt, „Deutsch und Poetisch“ und ihre „Leibspeisen“ sind die Wörter. Als Grundschullehrerin fand sie ihre Inspiration insbesondere in der Freinet-Pädagogik und pflegte entsprechend eine lebendige Schreibkultur im Klassenraum.
All diese Erfahrungen und Einsichten bettet Karimé in ihrem 2021 erschienen Gedichtband „Das schönste Zimmer in meinem Kopf“ ein und eröffnet so einen Raum für Fantasie. In ihrem Text, welchen sie als Langgedicht bezeichnet, fliegt sie gemeinsam mit den Lesenden durch die Welt – eine Welt jenseits der bekannten Grenzen. Es ist die Welt der Freundin Giraffe und auch der „siebenkönigin“, die einen „wörtermantel“ trägt und singend und musizierend „alle sprachen der welt, vom all / auch jene, die es nirgends gibt“ spricht. Mit einem Topf als Geschenk werden Geschichten gekocht „aus nudel und strudel / und sprudelndem pudel // aus zahlen und gräten / geheimnisgeräten“. Dabei erzählt Karimé in ihrem Gedicht eine Geschichte, bricht mit klassischen Vorstellungen von Lyrik als auch den Konventionen von Sprache und erschafft damit Neues. Auch wenn der Raum der Fantasie unendlich erscheint, begrenzt er sich doch auf den Kopf, denn dort ist das „schönste Zimmer“ auch verortet.
In Karimés Büchlein kann man sich verlieren und wiederfinden – mit einer Menge neuer Wörter und Geschichten im Handgepäck. Die Lesenden werden auch zurückkehren, denn ein einmaliger Ausflug wird dieses Buch nicht bleiben – im Gegenteil – es gibt immer wieder etwas zu entdecken. So reiht sich die Autorin ein in eine Reihe von Sprachkünstler*innen und Wortgewandten. Das Spiel mit den Buchstaben, den Wörtern und Sätzen und auch den Geschichten gelingt ihr dabei so gut, dass man sich eigentlich nach einer Fortsetzung sehnt. Die sprachspielerischen Anregungen, die Karimé auf jeder Seite anbietet, können auch dazu dienen, eigene Geschichten zu erfinden.
Das Langgedicht, welches die Autorin „Berit“ widmet wurde von dem unkonventionellen Petrus Akkordeon illustriert. Mit klar akzentuierten Linien, die zart mit Wasserfarben koloriert sind, verleiht er den fantastischen Wesen in Karimés Buch Leben. So gestaltet er jeweils eine Hälfte einer Doppelseite, in die Zuhörende oder Lesende versinken können, während die Wörter sich zur passenden Geschichte verweben.
Ein wunderbares Kleinod, erschienen im Elif-Verlag, verbunden mit der Bitte nach mehr!
Raila Karst

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von raika; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.04.2022

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