Mike und ich und Max Ernst
- Autor*in
- Michaelis, Antonia
- ISBN
- 978-3-7855-4820-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 212
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2003
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 11,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
ein kunst-krimi: Lucinda redet gerne mit den bildern im museum ihres vaters. Einmal fragt sie die “schöne gärtnerin” aus dem bild Max Ernsts, warum sie nicht einmal das bild verließe. Dummerweise nimmt die gärtnerin das ernst und der krimi beginnt.
2. Eine psychogeschichte: die verschlossene, extrem schüchterne Lucinda wagt sich in das leben.
Beurteilungstext
Lucinda ist die einzige, der sich die schöne Gärtnerin auf der suche nach ihrer verschollenen schwester sichtbar macht. Die suche führt zu Mike, einem blinden 18-jährigen, zusammen fahren sie nach Paris, dann Athen und schließlich nach Chios. Eine schwarzhaarige schöne ist ihnen auf den fersen. ..
Verabscheut Lucinda anfangs noch jedes zusammentreffen mit klassenkameraden, reist sie bald abenteuerlustig und mutig durch die weltgeschichte. Sie lernt, sich zu öffnen, mit fremden zu reden, sich konflikten zu stellen, bis sie schließlich mit Mike den klassischen ersten sommerurlaub in griechenland zu verbringen sich anschickt.
Schade ist wirklich, dass nur zwei schwarz-weiß-kopien der beiden Ernstschen gärtnerinnen abgebildet sind. Die autorin beschreibt noch eine fülle von Ernst-bildern, die allerdings so gut, dass der uninformierte leser sich die vorlagen auch gut vorstellen kann. Das rätselhafte der bilder bleibt den ganzen roman über bestehen, macht - wie auch bei den bildern selbst - den reiz der geschichte aus.
Einerseits ist es eine fantasy-geschichte, andererseits aber auch eine folie für die enorme entwicklung der protagonistin. Immer wieder begegnen mir derart verschlossene mädchen im unterricht, an die nur schwer, wenn überhaupt heranzukommen ist. Vielleicht brauchen sie eine solche parallelwelt der fantasie und die entsprechenden menschen, um in die realität zu finden. Das fantastische der erzählung jedenfalls tritt fast in den hintergrund, wichtig bleibt, dass das 15-jährige mädchen sich aus der engen, symbiotischen beziehung zu ihrem vater zu lösen beginnt, ohne ihn deswegen zu verlieren.