Die Bucht des blauen Oktopus Magisches Sommer-Abenteuer in den Meeren Griechenlands
- Autor*in
- Michaelis, Antonia
- ISBN
- 978-3-7512-0250-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Wandtke, Sanna
- Seitenanzahl
- 384
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- Buch (gebunden)Fantastik
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Untertitel verspricht „Ein magisches Sommerabenteuer“. Und magisch wird es tatsächlich. Nicht nur wegen des magischen Oktopusses, der hier fast die Hauptrolle spielt. Trotzdem ist es kein „Mainstream“-Buch!
Beurteilungstext
Die Protagonisten der Geschichte sind Jorgos und Kiki, beide elf Jahre alt. Jorgos lebt mit seinem fünfjährigen Bruder in dem griechischen Dorf, in dem Kiki ihre Ferien verbringt. Beide lernen sich kennen und verbringen einen sehr aufregenden Sommer miteinander.
Die Kinder erzählen abwechselnd. Jorgos soll eigentlich bei seinem unerträglichen Großvater wohnen, versteckt sich aber in abgelegenen Höhlen, da er die Schule nicht mehr besucht. Er wird gemobbt wegen seiner ärmlichen Kleidung und seines fehlenden Vaters, der im Meer auf der Suche nach „dem“ Schatz umgekommen ist. Diese Schatzsuche zieht sich als roter Faden durch die Geschichte.
Kiki macht mit ihrer Familie Urlaub auf der Insel. Ihre griechische Tante sucht dort nach Erinnerungen an ihre Vergangenheit.
Hört sich alles nüchtern an, ist es aber nicht. Der große blaue Oktopus und der mysteriöse Schatz halten alle in Atem. Dazu das Mobbing des Dorfjungen Alexis mit seiner Gang und die liebevolle Solidarität von Alexis kleiner Schwester mit Jorgos und Kiki, die als Fünfjährige mehr Empathie für die beiden Jungs aufbringt als die Mitarbeiter der Schulbehörde.
Die Geschichte fesselt die Leser von der ersten Seite an. Mit unglaublichem Einfühlungsvermögen, sehr anschaulicher Sprache und voller Spannung entwickelt die Autorin die berührende Handlung, begleitet die Kinder durch die abenteuerliche Suche nach dem Schatz und dem rätselhaften Auftauchen des Oktopusses im Fall höchster Not sowie seiner erkennbaren Wut, wenn die Kinder in Streit geraten.
Sie schildert die Sehnsucht Jorgos und seines Bruders nach ihrem tödlich verunglückten Vater und die vielen rätselhaften Andeutungen von Kikis Tante. Während Kikis Familie die Unzulänglichkeiten des Ferienhauses beklagt, ist Kiki sofort fasziniert von der Schönheit der Landschaft, und dieses Gefühl ergreift auch die Leser. Man ist sofort gedanklich am Strand und hat Urlaub. Spürt die Wärme auf der Haut und sieht den Kindern aus nächster Nähe zu ...
Die Autorin lässt Bemerkungen zu wild wachsenden Kräutern, zum Korallensterben, zu den Gefahren beim Apnoe-Tauchen und zu dem unerträglichen Müll, den u.a. Pampers verursachen, einfließen.
Im zweiten Teil wird es dann etwas zu wild, zu fantastisch, gefährlich und abenteuerlich. Trotzdem hält sich der Spannungsbogen bis zum Schluss, und man bedauert, dass die Ferien letztendlich vorbei sind und die Kinder sich trennen müssen.
Das Buch liest sich gut, ist in einzelne Kapitel eingeteilt, die mit kleinen Vignetten eingeleitet werden.
Und das Cover – dunkelblaues Wasser mit einer Riesenkrake und zwei tauchenden Kindern - weckt sofort Neugier.
Es erfreut durch seinen moderaten Preis und reicht mit den 381 Seiten für die ganzen Sommerferien in Griechenland.
Oktopus wird man nach der Lektüre des Buches vermutlich im Restaurant nie wieder bestellen.
Anmerkung
Auf Seite 27 sollte bei einer eventuellen Neuauflage der vorletzte Satz korrigiert werden: „Und hungrig sind waren auch nie.“