Die Bucht des blauen Oktopus

Autor*in
Michaelis, Antonia
ISBN
978-3-7512-0250-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wandtke, Sanna
Seitenanzahl
381
Verlag
Oetinger
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieses Kinderbuch ist ein schöner Sommerschmöker mit allem, was dazu gehört: Eine Urlaubsreise ans Meer, nervige Familienmitglieder, neue Freunde, unerklärliche Dinge und ein geheimer Schatz, der unter Gefahren geborgen werden muss. Dabei ist das Ganze mehr als ein seichtes Dahinplätschern, die Autorin mutet den Leser:innen durchaus Komplexität, Tiefe und auch ein ordentliches Maß an Spannung zu.

Beurteilungstext

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht zweier Kinder erzählt. Kiki macht mit ihrer Familie (Mutter, Stiefvater, Baby-Zwillinge und der schrulligen Tante) Urlaub auf einer griechischen Insel. Sie fühlt sich übersehen, die Eltern sind vollauf mit den kleinen Geschwistern und sich selbst beschäftigt. Auf der Insel lebt Jorgos, ein Waisenjunge, der sich um seinen kleinen Bruder kümmern muss und mit ihm in einer Höhle am Meer lebt. Sein Großvater ist ein verbitterter alter Mann, der trinkt.
Keine ganz leichte Kost also: Themen wie der Tod des Vaters (die Mutter hat die Familie verlassen), Vernachlässigung, häusliche Gewalt und Einsamkeit tauchen immer wieder in der Geschichte auf.
Die Autorin zeigt auch, dass es Kindern schwerfällt, Vertrauen zu fassen, wenn sie wie Jorgos Geborgenheit bisher kaum erlebt haben.
Im Zentrum der Geschichte steht aber ein spannendes Abenteuer mit fantastischen Elementen. Ein altes Riesenrad in einer Bucht, geheimnisvolle Kinderstimmen, ein großer Oktopus und Zauberwesen spielen eine wichtige Rolle. Dabei gelingt es Antonia Michaelis, die Geschichte lange offen zu halten. Bis zum Ende ist für erfahrene Leser:innen nicht klar, wie sich die Puzzleteile zusammenfügen.
Sprachlich wechseln sich beschreibende Passagen, Gedanken und Gefühle der beiden Hauptfiguren sowie dialogische Szenen ab. Das ist abwechslungsreich gestaltet und liest sich angenehm flott weg. Das liegt auch an der sorgfältigen Figurenzeichnung, die fast durchweg glaubwürdig ist. Besonders Kiki als meinungsstarkes und unerschrockenes Mädchen und Jorgos als verletzter Junge mit für ihn zu großer Verantwortung sind gelungen. Allein der jugendliche Gegenspieler ist etwas sehr eindimensional dargestellt.
Alles in allem ein schönes Buch für die Ferien, zum Wegträumen am Strand oder auf der heimischen Couch!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ah; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 28.08.2023

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