Im Schatten des Märchenerzählers

Autor*in
Michaelis, Antonia
ISBN
978-3-7512-0165-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
464
Verlag
Oetinger
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
-
Jahr
2022
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
22,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Er sah aus dem Fenster und träumte. Vielleicht hatte sein Vater aus demselbstem Fenster gesehen, vor achtzehn Jahren, und sich fortgeträumt. Ehe er weggegangen war und den Rest der Welt zurück gelassen hatte. Aber was, wenn es nicht stimmte? Einen Kopfschuss konnte man überleben. Es war möglich. Elias hatte drei Nächte lang im Netz Berichte aus der Gerichtsmedizin gelesen. Drei Nächte ohne viel Schlaf. Er spürte, wie sein eigener Kopf auf seine Arme sank.

Beurteilungstext

Auf "Der Märchenerzähler" folgt nun "Im Schatten des Märchenerzählers". Elias, der Sohn des Märchenerzählers, findet heraus, dass seine Mutter vermeintlich Briefe seines Vaters erhält und beginnt zu recherchieren, ob dieser wirklich damals ums Leben kam, oder doch überlebte. Die Briefe enthalten Teile eines Märchens, welches sich nach und nach aufbaut. Aufgrund der doppelten Erzählung (zum einen das Märchen, das der Märchenerzähler in den Briefen erzählt, und die Geschichte um Elias selbst) würde ich eine Empfehlung erst für jugendliche Leser*innen ab 16 Jahren aussprechen. Zudem befindet sich auf den ersten Seiten zu Recht eine Warnung, dass in dem Buch Themen angeschnitten werden, die bei möglicherweise betroffenen Leser*innen etwas auslösen könnten (Triggerwarnung): Lebensmüde Gedanken und Absichten, Gewalterfahrungen, Missbrauch - diese Themen werden im Laufe von Elias Geschichte gestreift und teilweise sehr roh und unbeschönigt aufgegriffen. Das mag an der ein oder anderen Stelle hart wirken, gleichzeitig füht die radikale Ehrlichkeit bezüglich auch sozial nicht erwünschter Gefühle auch dazu, dass die Figuren sehr authentisch wirken. Manchmal werden die Themen fast beiläufig angeschnitten und sind für jüngere Leser*innen möglicherweise auch nicht direkt verständlich (Bsp. "Aber nicht jeder möchte gerettet werden" als Andeutung suizidaler Gedanken ohne, dass diese weiter im Detail aufgegriffen werden). Neben diesen schweren Themen werden aber auch andere, leichtere, bedient. So begleiten wir beispielsweise Elias dabei, wie er sich das erste Mal verlieb (und fiebern mit). Für schwache Nerven ist die gesamte Geschichte wahrscheinlich eher nichts, für Liebhaber*innen von Thrillern und mystischen Geschichten hingegen lohnenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 162; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 19.12.2022

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