Margos Spuren
- Autor*in
- Green, John
- ISBN
- 978-3-446-23477-2
- Übersetzer*in
- Zeitz, Sophie
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 335
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 18-jährige Margo ist die Königin der High School. Sie sieht umwerfend aus und beeindruckt ihre Mitschüler mit verrückten Aktionen. Nach einer ereignisreichen Nacht mit ihrem stillen Verehrer Quentin haut Margo ab - vier Wochen vor dem Schulabschluss. Quentin begibt sich auf Spurensuche.
Beurteilungstext
Nicht Margo, sondern Ich-Erzähler Quentin steht im Mittelpunkt dieses Romans. Die beiden Helden verbindet eigentlich nur ein grusliges Erlebnis aus ihrer Kindheit, als sie zusammen auf dem Spielplatz einen Selbstmörder gefunden haben. Inzwischen bewegen sie sich in unterschiedlichen Hemisphären. Margo ist ein Star, währen Quentin mit seinen Kumpels Ben und Radar herum hängt, weil er keine Freundin abkriegt. Doch eines Nachts klopft Margo an Quentins Fenster und drängt ihn, ihr Fahrer zu sein. Sie will mit ehemaligen Freunden abrechnen, von denen sie sich hintergangen fühlt. Quentin macht mit und erlebt die Nacht seines Lebens. Am nächsten Tag ist Margo verschwunden. Für Quentin hat sie nur schwer zu entschlüsselnde Spuren hinterlassen, unter anderem das Gedicht “Grashalme” von Walt Whitman. Je mehr Quentin sich mit Margo beschäftigt, um so mehr erkennt er, dass sie ein einsamer zerrissener Mensch aus einem lieblosen Elternhaus ist. In ihm wächst die Gewissheit, dass Margo sich das Leben nehmen will und irgendwo in den USA auf ihn, ihren Retter wartet. Direkt vor der Verleihung der Abschlusszeugnisse, teilweise im Talar, starten Quentin, seine Freunde und Margos beste Freundin Lacey ein einundzwanzigstündiges Wettrennen gegen die Uhr.
John Greens Buch hat einen uneinheitlichen Charakter. Während manche Passagen einem Road Movie nahe kommen und mit viel Humor und Action gestaltet sind, gibt es auch nachdenkliche oder sehr abstrakte Phasen, in denen zum Beispiel umfangreich aus “Grashalme” zitiert wird, einem sehr langen und schwierigen Gedicht, mit dem die meisten Leser sicher wenig anfangen können. Die Protagonisten, vor allem Quentin, sind mit Witz und Ironie, aber auch psychologischem Feingefühl realitätsnah ausgearbeitet. Greens Erzählsprache ist ausgesprochen hochwertig und individuell. Ein Kritikpunkt ist die Charakterisierung Margos. Sie weißt deutliche Symptome einer psychischen Erkrankung auf, was im Buch aber gar nicht zur Sprache kommt. Es wird eher der Eindruck erweckt, Margo spiele mit denen, die ihre Freunde sein wollen und hohe Risiken für sie eingehen.
“Margos Spuren” ist ein unkonventionelles, interessantes Buch mit typisch amerikanischem Flair.