Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? Notizen zum Leben auf der Erde

Autor*in
Green, John
ISBN
978-3-446-27055-8
Übersetzer*in
Dedekind, HenningPflüger, FriedrichStröle, WolframTopalova, Violeta Georgieva
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Dass der Mensch das aktuelle Zeitalter der Erde prägt, kann als ausgemacht gelten. Doch das als Phase zu begreifen und ihre Eigenarten zu verstehen, ist eine neue Sichtweise. John Green forscht dem Gedanken in kleinen Nachdenkereien über Alltagsphänomene nach.

Beurteilungstext

Dass es sich beim Anthropozän auch nur um eine Phase handelt, die vermutlich einmal vorbei sein und retrospektiv beschreibbar sein wird, ist aus menschlicher Perspektive ein schwieriger Gedanke. Dennoch geht man heute davon aus, dass unsere Vorherrschaft auf der Erde keine unendliche Phase und auch kein Schlusspunkt sein wird. Das führt zu der Frage, was bleiben wird und was die Besonderheiten dieses Erdenzeitalters sind.
John Green geht dieser Frage nach. Er antwortet aber nicht mit globalen Vermessungen und systematischen Fragestellungen, er lässt sich ein auf eine phänomenologische Sicht auf die Erfahrungen des eigenen Alltags. Es sind kleine Ereignisse und Phänomene, die er thematisiert – Kanadagänse in seinem Garten, den wiederkehrenden Halley’schen Kometen, Filme etc. – und die er nach ihrer Bedeutung für sich als Repräsentaten der Menschheit befragt. Und dabei kommt zweierlei heraus. Für die Welt sind wir Menschen nur ein Wimpernschlag in der Geschichte, die ihre Bedeutung nur aus sich heraus entwickeln können. Gleichzeitig ist die Welt für uns als Erfahrungsraum unserer selbst von enormer Bedeutung. In stetiger Selbstbespiegelung verfangen, finde wir über alle vor allem ein – einen Blick auf unser Wesen, unsere Sehnsüchte.
In kurzen episodischen Texten denkt John Green über die Welt, die Dinge und den Menschen nach, kurzweilig, klug und tiefgründig. Immer unterhaltsam und selbstironisch, doch immer auch ernsthaft und fokussiert thematisiert er kleine Dinge, deren große Reichweite für die Entwicklung eines menschlichen Selbstverständnisses er zeigt, die aber auch für die Absurdität menschlicher Selbstüberschätzung allzu oft ein gutes Beispiel bieten. Auf die Spitze treibt er letzteres, indem er alle besprochenen Phänomene am Ende auf einer fünfgliedrigen Sterneskala ratet. Das ist im Zeitalter sozialer Netzwerke gängig geworden, wird aber im Angesicht globaler Phänomene absurd. Aber genau hier sieht sich Green.
In seiner einfachen Sprache kann er Lesende jeden Alters begeistern. Sehr zu empfehlen!

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Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 29.10.2021

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