King kommt noch

Autor*in
Karimé, Andrea
ISBN
978-3-7795-0568-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rassmus, Jens
Seitenanzahl
48
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Wuppertal
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine gelungen Flucht nach Deutschland – doch der geliebte Hund ist nicht mitgekommen. Das Warten wird zum Integrationsprozess. Eine mehrdimensionale Geschichte über Migration.

Beurteilungstext

Seit drei Tagen ist die Familie im neuen Land. Der Junge, der als Ich-Erzähler auftritt, vermisst seinen Hund. King ist im Heimatland geblieben, dort wo Krieg herrscht, in seinem Versteck. Sicherlich kommt King noch, meint die Mutter. Und so wartet der Junge, dass King endlich kommen wird.
Das Warten findet auf verschiedenen, auch durch die Schriftfarbe unterschiedenen Ebenen statt. Einerseits spricht der Junge zu King, er sendet Botschaften mit dem Wind. Er gibt ihm Tipps und spricht ihm Mut zu. Versichert, dass er weiter warten wird. Parallel dazu erobert er aber auch zunehmend die neue Welt. Die wird erst einmal beobachtet, sie ist leise und seltsam anders organisiert, sichere Abläufe stimmen nicht mehr, es gibt Straßen für Fußgänger und Hunde. Überall erinnern den Jungen die Dinge an den Hund. Auch der kleine Hund mit seiner seltsamen Besitzerin. Jeden Tag verrichtet der Hund sein Geschäft vor dem Haus. Und immer füllt die Besitzerin die Kacke in einen Beutel. Seltsam, was in diesem Land so üblich ist. Zunehmend erschließt der Junge seine Welt und zunehmend findet er Anschluss an Menschen, orientiert sich und Normalität kehrt ein. So wird der reisende King auch immer mehr zum Fantasiewesen und seine Ankunft zum Narrativ, nicht mehr zur konkreten Erwartung.
Andreas Karime findet in ihrem neue Buch eine poetische Form, die schmerzhafte Trennungserfahrung und das schwierige Ankommen in einem fremden Land zu erzählen. Dabei beeindruckt die einfache und zugängliche Form, die jedoch keinesfalls banal oder oberflächlich wirkt. Vielmehr steckt in der konkreten Erzählweise eine Doppelbödigkeit, die Raum zum Weiterdenken und Fantasieren lässt. Dazu tragen auch die malerischen Bilder von Jens Rassmus bei, die die Szenen konkret und doch stimmungsgeladen darstellen.
Insgesamt ein Erstlesebuch von besondere Qualität. Nachdrücklich zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 28.06.2017

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