Ich bin eine Insel
- Autor*in
- Janssen, Mark
- ISBN
- 978-3-7373-5644-2
- Übersetzer*in
- Schweikart, Eva
- Ori. Sprache
- Holländisch/Niederlä
- Illustrator*in
- Janssen, Mark
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- MeyersDuden
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2019
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Teaser
Wer oder was bist du? Wer oder was kannst du sein? Möglicherweise mehr als du vermutet hast, wie die Schildkröte in diesem Bilderbuch, die eine Insel ist.
Beurteilungstext
Gleich zu Beginn des Buches wird die Rezipient*in eindrücklich in die bedrohliche Stimmung des Bilderbuchs versetzt. Ein lebensgefährlicher Sturm wütet. Ein kleines Mädchen, Sophie, und ihr Vater sind in großer Gefahr. Gerettet werden sie durch eine mächtige Schildkröte, welche zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Von nun an ist sie mehr als eine Schildkröte, sie ist eine Insel und bewegt sich sicherheitshalber nicht mehr, um Vater und Tochter nicht zu stören. So harrt sie viele Tage und Wochen aus. Gefahren trotzt sie und wird so zum sicheren Hafen für die zwei Gestrandeten. Ein ganzes Jahr lang bietet die Schildkröte selbstlos Geborgenheit. „Und plötzlich, eines frühen Morgens raunte das Meer, dass andere Menschen kamen!“ Sie würden die beiden Schiffsbrüchigen nach Hause holen – ohne dass sie je erfahren würden, wer bzw. was ihre Insel war. Oder?
Dieses eindrückliche Bilderbuch lebt von seiner Farbenpracht und -vielfalt. Bereits auf dem Cover des Buches bekommt die Rezipient*in einen guten Eindruck davon, was sie erwartet. Wird das Bilderbuch geöffnet, zieht die erste Illustration einen direkt in ihren Bann. Gefährliches Rot sowie stimmungsvolles, wildes Gelb paaren sich und die abgebildete Katastrophe wird spürbar. Das hoffnungsvolle Grün, welches einem auf der nächsten Doppelseite entgegenschlägt, löst die Anspannung und stimmt optimistisch: Alles wird gut werden, erzählt das Bild und beschreibt der Text. Auch das sich weiterentwickelnde Schauspiel der Farben auf den kommenden Seiten des Buches beeindruckt. Die großflächigen, abstrakten Illustrationen erzählen auf ganz individuelle Weise eine Geschichte, die der Leser*in ansonsten verborgen bleiben würde. Das, was die Schildkröte in Form einer Ich-Erzählung berichtet, ist bei weitem nicht so detailreich, wie die Bilder. Umso besser ergänzen sich beide Komponenten. Die Sprache des Textes ist gut verständlich. Er lässt sich flüssig vorlesen und ist umfangmäßig gering, sodass er auch für Erstleser*innen geeignet ist. Dieses Bilderbuch zeichnet sich dadurch aus, dass es von seiner Symbolik lebt und dadurch eine Vielzahl an Gesprächsimpulsen liefert. Nicht zuletzt das Ende der Geschichte bietet einen gehaltvollen Kommunikationsanlass. Damit eignet es sich hervorragend für das Philosophieren mit Kindern. Der Einsatz im Unterricht, bspw. dem Deutsch-, Gestalten- oder Ethik- sowie Religionsunterricht, ist sehr gut denkbar sowie empfehlenswert.