Ich bin eine Insel

Autor*in
Janssen, Mark
ISBN
978-3-7373-5644-2
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Janssen, Mark
Seitenanzahl
28
Verlag
MeyersDuden
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Nach einem Schiffsunglück werden ein Vater, seine Tochter und ein Hund ans Ufer einer vermeintlichen Insel gespült. Doch diese Insel ist keine, sondern eine Riesenschildkröte, die sich aber sehr verantwortlich fühlt und den drei Schiffbrüchigen allen Schutz gibt, den sie bieten kann.

Beurteilungstext

"Da, eine Insel", rufen Vater und Tochter, und der Panzer der Schildkröte juckt, als sie auf sie klettern. Das große Tier verhält sich so ruhig wie möglich, damit die Erschöpften schlafen können und später das einfach gebaute Haus stehenbleibt. Die Schildkröte wird quasi zur Insel, bewegungslos und vor allem ohne zu tauchen treibt sie mit den dreien auf dem Rücken durchs Meer. Nur als ein Riesenfisch oder -wal angriffslustig sein Maul aufreißt, wehrt sie diesen ab - ist also wieder ein Lebewesen.

"Wann fahren wir wieder nach Hause, Papa?" - "Bald, mein Liebes. Sowie am Horizont eine Rauchwolke zu sehen ist." Doch es kommt keine Rauchwolke, es kommt kein Schiff. Sie müssen einen Herbst mit seinen Stürmen und einen Winter mit Kälte und Schnee durchhalten. Als der Frühling kommt, kehren bunte Vögel zurück, und das Mädchen schöpft Hoffnung, auch sie wird eines Tages wieder zu Hause sein. Im Sommer genießt das Mädchen die bunten Farben, die fremden Geräusche und lacht sehr viel. Und dann aber kommt ein Schiff, das Vater, Tochter und Hund mitnimmt. Aber bevor sie abreisen, springt das Mädchen einmal ins Meer und gibt der Schildkröte einen Abschiedskuss: "Danke, liebe Insel!"

Die doppelseitigen Illustrationen sind in kräftigen Farben gehalten. Die Schildkröte ist groß im Mittelpunkt, die Schiffbrüchigen sind klein dargestellt. Einige Lebewesen und Dinge sind klar konturiert, viele aber in Aquarelltechnik verschwommen gemalt, so dass zum einen der Eindruck entsteht, man schaue ins oder durchs Wasser, zum anderen aber auch das Fantastische und Träumerische an der Geschichte betont wird.

Die Geschichte ist eine poetische Parabel über Selbstaufgabe beim Helfen, bei der Fürsorge für andere, für die man evtl. nicht einmal wirklich Anerkennung bekommt. Oder wusste das Mädchen, dass sie nicht auf einer Insel waren, sondern dass ein Lebewesen sein eigenes Leben, seine eigenen Bedürfnisse hintangestellt hat, um sie zu retten?

Ob Kindern diese philosophische Frage deutlich wird oder nicht, ist nicht von Belang. Sie schwingt in dieser Geschichte mit, in der vieles poetisch in der Schwebe bleibt und viele Stimmungen entstehen können.

Gudrun Stenzel

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Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.02.2020

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