Holundermond

Autor*in
Wilke, Jutta
ISBN
978-3-8157-5305-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
316
Verlag
Coppenrath
Gattung
Fantastik
Ort
Münster
Jahr
2011
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nele ist vielleicht erst zwölf, aber so einfach lässt sie sich nicht abwimmeln. Da ihr Vater nicht mit ihr in den Urlaub will, sondern beruflich nach Wien muss, versteckt sie sich in seinem Auto und lässt sich unbemerkt mitnehmen. Dass das Probleme geben wird, wusste sie, aber was sie dann erwartet, darauf war sie nicht vorbereitet. Ihr Vater untersucht Kirchendiebstähle, wobei er schon bald auf Neles Hilfe angewiesen ist. Zusammen mit Flavio muss sie das Geheimnis um die Klosterkirche lüften.

Beurteilungstext

Während Nele ihrem Vater als blinder Passagier nach Wien folgt, ahnt sie noch nichts von den Dingen, die dort auf sie warten. Zuerst geraten beide in einen Autounfall, bei dem sie fast ums Leben kommen und dann verschwindet Neles Vater spurlos. Dabei dreht sich alles um die Kartause Mauerbach, ein altes Kloster, das gerade restauriert wird. In der Klosterkirche wartet ein Geheimnis darauf, aufgedeckt zu werden. Aber was hat das unheimliche Altarbild mit dem Verschwinden der Kirchenschätze Wiens zu tun? Wer ist Dr. Stephan Holzer wirklich und welche Rolle spielen Johanna und Viviane?
Problematisch finde ich an der ansonsten sehr gelungenen Geschichte nur das Verhältnis zu den Erwachsenen. Beziehungsprobleme werden nur am Rande ausdiskutiert. Das gespannte Vater-Sohn-Verhältnis wird gelöst, als alle am Schluss an einem Strang ziehen. Neles Mutter hingegen wird aus dem Geschehen komplett herausgehalten. In der Beziehung von Neles Eltern kriselt es nicht nur ein bisschen, eine Trennung steht kurz bevor oder hat schon stattgefunden. Der Vater lebt sein eigenes Leben, in das er diesmal seine Tochter notgedrungen mitnimmt. Die Mutter sorgt sich, Nele sucht jedoch keinen Kontakt. Als ihr Vater verschwindet, will sie die Mutter nicht informieren, da sie dann sofort nachhause müsste. Die familiäre Zukunft wird totgeschwiegen. Nele selbst erklärt schon zu Beginn des Buches, dass sie ihre Eltern nur beim Vornamen nennt, also Jan und Lilli. Ich bin jedoch nicht sicher, ob ein Mädchen sich in Neles Alter wirklich einfach in ein Abenteuer stürzen würde, statt zumindest ansatzweise für Klarheit zu sorgen. Andererseits haben solche Probleme in einer Abenteuergeschichte wirklich keinen Platz.
"Holundermond" ist eine Abenteuergeschichte, die mit phantastischen Elementen aufwartet und sich eigentlich gar nicht richtig einordnen lässt. Mystik und Phantastik sind ebenso wie historische Tatsachen in dieser spannenden Geschichte eng miteinander vermischt. So gibt es eine Verbindung in das Jahr 1783, als das Kloster zu einem Siechenhaus umfunktioniert wurde. Dabei greift Jutta Wilke auf historisches Material zurück. Nicht nur die Kartause, auch das Altarbild von Celesti Andrea existieren wirklich.
Spannend geschrieben bleibt das Buch bis zum Ende undurchsichtig und geheimnisvoll. Hier werden Gespräche belauscht, Nachforschungen angestellt und schließlich bricht Nele sogar in ein Büro ein. Hilfe erhält sie durch den gleichaltrigen Flavio, der wie Nele in der Pension "Holle" wohnt. Flavio ist Italiener und so bereichern italienische Wörter die Geschichte. Und wenn Flavio Streit mit seinem Vater hat, versteht nicht nur Nele immer weniger. Zudem lernt man auch Begriffe aus dem Österreichischen kennen, wie das Wort "Sandler", das in Wien für Obdachlose gebraucht wird. Zusammen entdecken Nele und Flavio Wien und kommen dem Geheimnis um das Kloster immer näher.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von DaGO.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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