Stechmückensommer

Autor*in
Wilke, Jutta
ISBN
978-3-95728-105-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

So hat Madeleine sich ihre Sommerferien nicht vorgestellt: Erst wird sie von ihren Eltern in ein Feriencamp nach Schweden geschickt, wo sie überhaupt nicht hin will und dann wird sie ganz aus Versehen auch noch von einem durchgeknallten Punk entführt. Was dann auf dem Weg noch passiert, setzt allem die Krone auf.

Beurteilungstext

„Eine Made ist weiß. Langweilig. Und dick. Und sie nennen mich Made. Mir ist das egal. Sie können mich nennen, wie sie wollen. Ich höre sowieso nicht hin. Eigentlich heiße ich Madeleine. Ich bin fast vierzehn.“ Der Einstieg in die Geschichte ist fantastisch! Mit diesen Worten fühlt man sich sofort in eine Bild von einem Mädchen versetzt, dass schon herausblicken lässt, dass die Geschichte nicht einfach wird. Doch Made, oder Madeleine beschreibt in der Ich-Perspektive alles so genial spröde und eigentlich oft auch sehr selbstnegativ, dass man gar nicht aufhören kann sie zu mögen. Viele Zwölfjährige können sich wahrscheinlich in die Situation von Made versetzten. Die Eltern bestimmen noch, was gut für sie ist und tun so, als ob der erste Urlaub ohne Eltern der erste Schritt in die Freiheit sei. Aufgrund ihrer Figur schämt Made sich sehr und greift zum Selbstschutz oft so richtig daneben, falsche Kleidung vor allem für die Ausflüge. Die Geschichte ist klug gestrickt und wird immer wieder gefüttert von unerwarteten Ereignissen, wie dem Diebstahl des Busses von einem jungen Punk, oder einem weiteren unerwarteten Zustieg in den Bus und der Unerfahrenheit aller drei Protagonisten, die sich so immer nur weiter verstricken. Dabei wachsen die Charaktere zusammen, zeigen ihre Gefühle, übergehen Äußerlichkeiten, die so wirklich jeder der drei ganz offensichtlich mit sich trägt, und stellen fest, dass sie auch wirklich sichtbare Werte haben. Besonders viel Spaß bringt Vincent in die Gruppe, weil er mit seiner besonderen Art so klar und einfach ist und dadurch oft die Tatsachen auf den Punkt bringt. Man mag eigentlich gar nicht zu viel verraten bei dieser Geschichte, weil es einfach so wahnsinnig Spaß macht in dieser Reise mit dabei zu sein. Besonders erfüllend und schön ist das Ende und die Hilfe, die die Dreierriege erhält und irgendwie so richtig schwedisch daherkommt und nach Urlaubsstimmung und Ruhe und Zusammenhalt schreit. So lernt man nicht nur etwas über äußere Erschwernisse und wie man sie ignoriert, sondern auch, dass man nicht immer alles wissen und können muss.

Das beste Roadmovie, das ich seit „TSCHICK“ gelesen habe! Absolut empfehlenswert und ein schönes Sommer-Urlaubs-Buch und sicher absolut als neue Klassenlektüre geeignet, weil es überhaupt nicht klischeehaft daherkommt aber dennoch viele wichtige, klassische Themen anspricht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 130; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 20.06.2018

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