Eine wie Alaska

Autor*in
Green, John
ISBN
978-3-446-20853-7
Übersetzer*in
Zeitz, Sophie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
281
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Wechsel auf das Internat in Culver Creek soll für Miles ein neuer Anfang sein. Weg von einer Schule ohne Freunde, von einem Leben voller Langeweile. Auf der Suche nach dem großen Vielleicht begegnet Miles Menschen, die sein Leben gründlich durcheinander bringen.

Beurteilungstext

Im Internat in Culver Creek sucht Miles das große Vielleicht. Im Hier und Jetzt will er dieses Geheimnis des Lebens finden und nicht, wie der Dichter und Urheber dieser letzten Worte, Francois Rabelais, bis zu seinem Tod damit warten. Letzte Worte sind Miles große Leidenschaft. "Letzte Worte waren der Luxus, dem ich frönte. Andere Leute aßen Schokolade. Ich verschlang Sterbegelübde." Bis zu seiner Ankunft im Internat waren sie seine einzige Leidenschaft. Doch dann stellt ihm sein Zimmernachbar Alaska vor und Miles Leben ändert sich. "Wie sie neben mir saß und nach Mädchenschweiß und Sonnenschein und Vanille roch in dieser von einem schmalen Mond erhellten Nacht, in der ich kaum mehr sah als ihre Silhouette, außer wenn sie an ihrer Kippe zog, wenn ihr Gesicht von der glühenden Kirsche ihrer Zigarette in blassrotes Licht getaucht wurde."
Alaska ist ein Zauber, eine Naturgewalt, ein großes Geheimnis, "die überlebensgroße Kraft dahinter." Auch Alaska hat ihre Lebensfrage in einem Buch gefunden. Nicht das Große Vielleicht, nicht den Zauber des Lebens sucht sie. Ihre Frage sind die letzten Worte des Schriftstellers Simon Bolìvar: "Wie kommt man aus dem Labyrinth des Leidens?" Und dieses Leid macht Alaska so unberechenbar, so unergründlich für ihre Freunde. Es gibt Tage, an denen sie keine Lust hat "Fragen zu beantworten, die mit was, wie, wenn, wo oder warum anfangen." Tage, an denen sie weglaufen möchte. Tage, an denen es auch ihren Freunden schwer fällt, sie zu lieben. "Du liebst die, die dich zum Lachen bringt, die dir Pornos zeigt und mit dir Wein trinkt. Aber die übergeschnappte, depressive Ziege, die liebst du nicht."
136 Tage verbringt Miles mit diesem Wesen, dieser Frau, die ihm alles beigebracht hatte, was er über "Flusskrebse und Küssen und süßen Wein und Gedichte wusste." Diese 136 Tage machen Miles zu einem anderen Menschen. Gemeinsam mit Chip und den anderen sitzen sie zusammen, rauchen, philosophieren über das Leben, trinken selbstgemixte Drinks, planen große Streiche und dichten HipHop-Lieder. So sollte es immer weiter gehen.
136 Tage, dann steigt Alaska betrunken in ihr Auto. Keiner weiß, wohin sie wollte. Keiner weiß, warum sie fuhr. Alaska stirbt. Soviel Kraft, zerstört in einem einzigen Moment. Gemeinsam versuchen die Freunde eine Antwort auf das "Warum" zu finden. Aber die letzten Worte Alaskas bleiben ein Geheimnis. So wie sie selbst immer ein Geheimnis geblieben ist. Und doch hinterlässt sie ihren Freunden viel. "Alaska hinterließ mir nicht genug, um sie zu ergründen, doch sie hinterließ mir genug, um das große Vielleicht wiederzufinden."
In John Greens Roman geht es um Liebe, Literatur, Loyalität, Leidenschaft und letzte Worte. Gemeinsame Streiche, heimliches Rauchen und versteckte Weinflaschen. Es geht um Leben. Und es geht um den Tod. Um das Große Vielleicht. John Green, ausgezeichnet mit dem Printz Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Jugendliteratur, ist ein grandioses Buch gelungen, mit Figuren, die berühren, einer Mädchenfigur die fasziniert und bezaubert, einer Geschichte, die den Leser bis zur letzten Seite nicht loslässt.
Normalerweise lese ich Romane quer. Schreibstil, Tempo, Einblick in Figuren und den Ablauf der Geschichte, hier und da genaueres Lesen an wichtigen Stellen. John Greens Roman "Eine wie Alaska" habe ich von der ersten bis zur letzten Seite, Satz für Satz, Wort für Wort verschlungen. Dieses Buch zieht den Leser hinein, fasziniert, verzaubert, macht atemlos. Jugendliche, Erwachsene: Lesen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Green, John

Green, John

Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen? Notizen zum Leben auf der Erde

Weiterlesen
Green, John

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? Notizen zum Leben auf der Erde

Weiterlesen
Green, John

Holly Black - Stadt der Unsterblichkeit

Weiterlesen
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Weiterlesen
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Weiterlesen
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Weiterlesen