Eine wie Alaska

Autor*in
Green, John
ISBN
978-3-446-20853-7
Übersetzer*in
Zeitz, Sophie
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
279
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Miles, sechzehn Jahre, ist neu im Internat Culver Creek. Er ist auf der Suche nach dem"großen Vielleicht"des Lebens. In Chip und Alaska findet er gute Freunde, mit denen sich das Leben genießen lässt. Doch dann kommt Alaska, in die Miles verliebt ist, bei einem Autounfall ums Leben. War es ein Unfall oder Selbstmord? Mit dieser Ungewissheit und mit dem Wissen um die Schuld, da sie ihren Weggang nicht verhindert haben, müssen Miles und seine Freunde weiter leben.

Beurteilungstext

Die ersten sechzehn Jahre seines Lebens verbrachte Miles in Florida. Intelligent und ohne gute Freunde, dafür aber mit einer Vorliebe für letzte Worte von verstorbenen Persönlichkeiten, hat er nun beschlossen sich auf die Suche nach dem "großen Vielleicht" des Lebens zu machen. Er wechselt in das Internat Culver Creek, Alabama. Er findet in seinem Zimmergenossen Chip "Colonel" einen guten Freund. Und er lernt Alaska kennen und lieben. Das Buch handelt von der Suche nach dem Sinn des Lebens, vom Erwachsen werden, erster Liebe und erstem Tod. Die Geschichte steuert unausweichlich auf ein Ereignis zu, sie beginnt 136 Tage vorher und endet 136 Tage danach, der Zeitraum von kurz vor Beginns des 11. Schuljahres bis zu dessen Ende. Rückblickend und tagebuchartig erzählt Miles die für ihn wichtigen Ereignisse dieses Zeitraumes.
Chip, Alaska und Takumi bilden den festen Kern, um den sich das Leben von Miles dreht. Besonders Alaska, in die er sich verliebt, ist für Miles eine zentrale Gestalt. Doch sie hat einen Freund und so muss Pummel, wie er nun ironischer Weise genannt wird, sich damit zufrieden geben, ein guter Freund zu sein. Alaska ist geheimnisvoll und schwankt zwischen überschäumend guter Laune und starken Depressionen, die sie allerdings gut zu verstecken weiß. Chip ist schon länger an der Schule und hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf sie aufzupassen. Der Unterricht ist interessant, Miles hat sich vorgenommen, wie früher auch einen guten Notendurchschnitt zu erreichen. Besonders der Religionsunterricht, in dem die verschiedenen Weltreligionen und deren Umgang mit den zentralen Fragen des Lebens diskutiert werden, erhält im Verlauf des Buches eine zentrale Rolle für Miles. Von den verbotenen Dingen wie Alkohol, Zigaretten und auch von ersten sexuellen Erfahrungen hat sich Miles bisher ferngehalten, doch hier in Culver Creek fängt er an, sein Leben zu genießen. Das Buch steuert unausweichlich auf den Tag zu, an dem Alaska mit ihrem Auto verunglückt. Als die Freunde von ihrem Tod erfahren, fühlen sich alle schuldig, denn sie haben Alaska betrunken und in verzweifelter Stimmung wegfahren lassen. War es ein Unfall oder hat sie sich das Leben genommen? Das Verarbeiten und die Suche nach dem Grund für ihren Tod bestimmt den zweiten Teil des Buches. Miles muss weiterleben, auch ohne sie. Das Buch schildert sehr gekonnt, wie die Jugendlichen mit dem plötzlichen Tod von Alaska umgehen.
Das tiefgründige Erstlingswerk des Autors befasst sich mit dem Thema Tod, vor dem viele zurückschrecken. Trotz des Schauplatzes eines amerikanischen Internates ist die Handlung des Romans sehr lebensnah. Das Verhalten der betroffenen Jugendlichen und ihre Umgehensweise mit dem Tod ist realistisch dargestellt. Die Gefühle und Handlungen sind gut nachvollziehbar. Der Autor trifft die Sprache des Lesers. Der erzählte Teil und die Dialoge, über die Miles rückwirkend berichtet, nehmen jeweils etwa die Hälfte des Textes ein. Der Leser kann sich durch den Ich-Erzähler gut in den Protagonisten einfühlen, alles ist stimmig und glaubhaft. Der Autor hält die Spannung vom ersten bis zum letzten Satz aufrecht, sobald man dieses mitreißende Buch, das erfreulicher Weise ohne moralischen Zeigefinger auskommt, in die Hand genommen hat, wird man es nicht mehr weglegen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW-UKL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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