Die Mauer

Autor*in
Sís, Peter
ISBN
978-3-446-20892-6
Übersetzer*in
Krüger, Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Sís, Peter
Seitenanzahl
52
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Autor gibt in Wort und Bild Einblick in seine Entwicklung während des “Kalten Krieges” in Prag, auf der “roten” Seite des Eisernen Vorhangs.

Beurteilungstext

Dieses Buch geht unter die Haut. Der Autor, geboren Ende der 40er Jahre in Prag, erlebt Kindheit und Jugend im sowjetisch-kommunistischen System mit seiner Unterdrückung jeglicher individuellen Entwicklung unter allgegenwärtiger Kontrolle, Bespitzelung und Androhung drakonischer Strafen. Wäre dieses Buch nicht eine Autobiografie eines tatsächlich Beteiligten, besser, eines Opfers des Regimes - man wäre versucht, eine Übertreibung der Zustände jenseits des Eisernen Vorhanges zu vermuten. So aber muss man dem Autor seine minutiösen Erinnerungen, die sich verständlicherweise tief eingeprägt haben, als wahrhaftig abnehmen und kann sich dabei eines kalten Schauderns nicht erwehren. Außer im Vor- und Nachwort schreibt der Autor von sich in der dritten Person Singular. Besonders eindrucksvoll und erschreckend sind die mit äußerster Akribie bis ins kleinste Detail ausgeführten Illustrationen. Mit Bedacht sind es meist mit feinen Federstrichen in Grau und Schwarztönen gefertigte Zeichnungen. Hinzu kommen in der Signalfarbe Rot für Gefahr und Bedrohung die Darstellung der kommunistischen Symbole. Geradezu alptraumhaft wirkt die Zeichnung zum Abbruch des Prager Frühlings: Unwillkürlich wird man bei der Betrachtung des entsetzten Menschen vor dem stilisiert dargestellten Stadtplan mit der Invasion unzähliger Panzer an den “Schrei” von Munk erinnert. Doch gibt es bei den Illustrationen neben dem bedrückenden Schwarz und Rot auch heitere Pastelltöne, wenn auch oft nur sehr sparsam. Sie symbolisieren Freiheit, Inspiration, Hoffnung. Nur einmal gelingt es diesen fröhlichen Farben, eine komplette Doppelseite des Buches für sich zu behaupten: Es ist die Darstellung des Prager Frühlings 1968. Doch dann war alles vorbei. Schwarz und Rot dominieren wieder, bis endlich doch Träume wahr werden: Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Dieses Buch empfiehlt sich für die Gestaltung eines lebendigen Geschichtsunterrichts.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Th.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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