Robinson
- Autor*in
- Sís, Peter
- ISBN
- 978-3-8369-5697-0
- Übersetzer*in
- Jakobeit, Brigitte
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Sís, Peter
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2019
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Teaser
Peter Sís nutzt unter anderem den Comic, um eine kleine Geschichte zu erzählen, die er selbst als Junge erlebte. Mitglied einer Gruppe zu sein, ist wichtig, aber genauso wichtig ist die Akzeptanz, wenn man einmal anders sein möchte.
Beurteilungstext
Im Nachwort eröffnet Peter Sís, dass die Geschichte einen realen Hintergrund aus seiner eigenen Kindheit hat. Fünf Freunde machen alles gemeinsam. Sie "lieben Abenteuer" und sie spielen "Piraten. Das Meer ist unser Reich." Als die Schule ein Kostümfest plant, ist klar, dass alle Fünf als Piraten erscheinen werden.
Aber dann kommt die Mutter des kleinen Peters ins Spiel. Sie gibt zu bedenken, dass sein Lieblingsbuch doch Robinson Crusoe sei - und ein Kostüm zu nähen sei für die "handwerklich begabte Künstlerin" kein größeres Problem.
Welch ein Verrat an den anderen vier Freunden! Die erwarten, dass er selbstverständlich die Gruppe vervollständigt, aber Peter macht sein ganz eigenes Ding, forciert von seiner Mutter! Dass am Ende der Geschichte der Eine die Anderen mit auf seine Seite zieht, ist vielleicht ein Zugeständnis an Situationen, die die jungen Leser selbst kennen und auch dann immer erhoffen, wenn sie selbst so einen "Verrat" an der Gruppe machen.
Die psychologische Situation problematisiert die Geschichte nicht. Sie steht lediglich im Hintergrund, und Peter Sís erzählt aus der Sicht eines Kindes, aus seiner Kindheit.
Mehr noch als die Geschichte mit den kurzen Textteilen auf den fast quadratischen Seiten, beeindrucken bei Sís selbstverständlich seine Bilder. Er wechselt oft die Darstellung, nutzt Elemente des Comics, bezieht gestaltete Rahmen mit ein, schafft eine Balance zwischen Naivität und Kunst. Ebenso wechseln die Zeichentechniken und die Materialien der Darstellung, die Perspektiven. Auch kann man das eine oder andere Zitat an andere bekannte Illustrationen finden.
Inhaltlich ist es eine gute Geschichte, um den Kampf des Menschen zwischen seinem Dasein als Individuum gegen das Sozialwesen darzustellen (aber auch die Erinnerung an Daniel Defoes Roman >Robinson Crusoe<). In den Bildern fächert Peter Sís eine Menge an Gestaltungsmöglichkeiten auf. Ein schönes Buch mit unaufdringlichem, aber nachhaltigem Nachdenken.