Die Belagerung

Schlagwörter

• Abenteuer
• Angst

Teaser

In einem außergewöhnlich kalten sibirischen Winter wird ein kleines Dorf von der Außenwelt abgescnitten und von hungrigen Wölfen angegriffen. Allen Bewohnern droht der Tod.

Beurteilungstext

Das furchtbare Geschehen geht auf einen Vorfall aus dem Jahre 1927 zurück. Damals belagerten Wölfe das sibirische Dorf Pilowo, töteten die Wachhunde und griffen die Bewohner an. Erst das Eingreifen der Armee verhinderte, dass die Wölfe das gesamte Dorf auslöschten.
Martin Baltscheit greift dieses Vorfall auf und gestaltet in 28 Kapiteln eine außergewöhnlich spannende Geschichte über den Kampf zwischen Mensch und Tier in einer außergewöhnlichen Situation. In die dichte und linear strukturierte Handlung sind Elemente von Fantastik eingeflochten, wenn etwa die Wölfe in Gesprächen ihre Strategie für den Überfall besprechen, so im Einleitungskapitel mit der Überschrift “Wolfsgespräch”. Die feinfühlig gestaltete Liebesgeschichte von Nadja und Kolja schafft Besinnungspausen beim Lesen des sonst recht grausamen Textes.
Der Kampf zwischen den Wölfen und den Menschen wird z.T. bis ins Detail geschildert. Nicht selten geht dieser tödlich für den Menschen aus. Soldaten retten schließlich die letzten Dorfbewohner vor dem sicheren Tod.
Die düsteren schwarz-weißen Illustrationen von Aljoscha Blau begleiten die bedrückende Handlung und unterstreichen mit ihren Möglichkeiten das unheilvolle Geschehen.
Das Büchlein verlangt Leserinnen und Lesern einiges ab. Die Beantwortung der Frage “Wer ist Jäger, wer Beute?” zieht den Leser völlig in die spannungsgeladene Handlung mit ein und lässt ihn nicht wieder los, bis die 95 Seiten gelesen sind.
Als Lektüre für starke Nerven sehr zu empfehlen.