L wie Liebe

Autor*in
Baltscheit, Martin
ISBN
978-3-949276-05-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Brandstätter, Sandra
Seitenanzahl
40
Verlag
Kindermann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FreizeitlektüreBüchereiVorlesen
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Versonnen sitzt das Mädchen Anna auf einer Skate-Rampe und sinniert über die Liebe. "Was ist das eigentlich, die Liebe?", fragt sie sich und kommt dabei zu sehr vielen Ergebnissen. Liebe lässt sich nicht kurz erklären, sie ist vielschichtig und hat viele Facetten. Erste Liebe, Familienliebe, Männerliebe, heimliche Liebe, Eigenliebe, ja sogar unverliebt gibt es, entdeckt Anna. Es macht Spaß, sich mit Anna auf den Weg zu machen und der Liebe nachzuspüren.

Beurteilungstext

Ein Einband, der sofort ins Auge sticht: Überwiegend pinkfarben und gelb, dazu bevölkert von knallbunten Schmetterlingen. In der Mitte prangt der große Titel "L wie Liebe". Im unteren Bereich schaut ein Mädchen, von dem wir später erfahren, dass es Anna heißt, aus dichten gelben Gräsern herauf zu den Schmetterlingen. Zudem erfahren wir, dass wir "Ein starkes Bilderbuch über Toleranz und Diversität" in Händen halten, so viel Eigenlob muss sein.

Hier setzt leider auch sofort die einzige Kritik an diesem Buch ein: Es sieht nach Klischee-Mädchenbuch aus und wird deshalb vermutlich nicht von all zu vielen Jungen gelesen werden. Schade, denn Liebe ist ja nun ein Thema, das alle betrifft und interessiert. - Dem Autor Martin Baltscheit, der bereits mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden ist, gelingt es, die Facetten der Liebe kindgerecht und humorvoll zu beschreiben. Da gibt es natürlich die erste große Liebe, die Familienliebe, Eigenliebe, unglückliche Liebe oder Bücherliebe. Darunter können sich wohl alle etwas vorstellen. Da der Opa nicht mehr lebt, ist die Oma nun erfüllt von Kaninchenliebe, was schon etwas ungewöhnlicher ist. Unterschiedliche Beziehungskonstellationen werden thematisiert: Liebe zwischen Mann und Frau, Frau und Frau, Mann und Mann, Polyamorie. Im Kapitel "Mehr Liebe" gibt Annas Oma ihrer Enkelin den Rat: "Du musst alles ausprobieren, Spätzchen, sonst weißt du doch nicht, was dir entgeht!", ein starkes Statement für Toleranz und Offenheit. Nicht nur Menschen, auch die Natur und Dinge können wir natürlich lieben: Anna entdeckt die Strandliebe, Bücherliebe, Filmliebe.

Liebe und Glück gehören leider nicht immer zusammen, wie der Prinz, die Prinzessin und der Hofnarr erleben müssen. Liebe kann unerwidert bleiben und Liebeskummer verursachen. Liebe muss manchmal auch verheimlicht werden, wenn sie nicht gelebt werden kann oder darf und damit sehr unglücklich machen. Manche Menschen fühlen das Gegenteil von Liebe, den Hass. In diesem Buch geht es für den fiesen Typen, der alles und jeden hasst, zum Glück noch gut aus. Er verliebt sich auf seine alten Tage doch noch und so eine Liebe kann sich ebenso toll anfühlen wie die erste große Liebe bei Jugendlichen. - In lockerer, humorvoller Sprache - besonders witzig sind die Sprechblasen - führt der Autor seine LeserInnen durch die Welt der Liebe und gibt dem Thema Leichtigkeit und Fröhlichkeit.

Sandra Brandstätter zeichnet ihre Figuren nicht realistisch, sondern comicartig überzeichnet. Sie malt sehr farbenfroh, aber nicht schreiend bunt, eher leicht pastellig. Die Illustrationen sind großflächig, zum Teil doppelseitig. Es macht Spaß, sich die Bilder in Ruhe anzuschauen, die Farben wirken zu lassen und Details zu entdecken. Besonders das doppelseitige Bild am Schluss des Buches regt zum längeren Anschauen an. Alle vorkommenden Figuren sind in einer Art Wimmelbild vereint. Man kann im Buch zurückblättern und die Personen suchen, sich aber auch an den vielen witzigen Details erfreuen. Sprechanlässe beim Vorlesen gibt es jede Menge. Bunte Schmetterlinge in den unterschiedlichsten Formen ziehen sich wie ein Leitmotiv als Symbol für die Liebe und für eine bunte, vielfältige Gesellschaft durch alle Seiten des Buches.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von lot; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 20.02.2023

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