Die Attentäter

Autor*in
Michaelis, Antonia
ISBN
978-3-7891-0456-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
447
Verlag
Oetinger
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
ab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Cliff konvertiert zum Islam. Er verschwindet irgendwann im Nahen Osten und ist nach einem Jahr zurück. Was hat er in Berlin vor? Seine Freunde aus Sandkastenzeiten beobachten ihn, reden mit ihm. Können sie ihn vor sich selbst retten? Will er wirklich zum Attentäter werden? Bieten Rückblicke auf das noch junge Leben Erklärungen für die Radikalisierung?

Beurteilungstext

"Er hat immer im Schatten gelebt. Im Dunkeln. Doch jetzt lebten die Schatten in ihm. Er schien nicht mehr Herr über sie zu sein", sagt sein Freund. Schon seit der Kindheit sind Cliff, Alain und Margarete Freunde. Diese Freundschaft war und ist alles andere als einfach. Cliffs Mutter hat ein "rein anatomisches Herz", sein Vater trinkt.

In episodenhaften Rückblicken wird aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Leben und die Freundschaft der Kinder, der Jugendlichen und nun der jungen Erwachsenen geschaut.
Cliffs Kindheit war schwierig, er war ein schwieriges Kind. Diese prägenden Kindheitserlebnisse kommen immer wieder an die Oberfläche. Zeichnerisch hoch talentiert macht er nichts aus seinen Begabungen. Er und Alain müssen sich diverse Male gegenseitig retten. Oft können sie nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Sie gehören zusammen wie das "Helle und das Dunkle". Margarete ist ihr Anker. Cliff sucht aber weitere Anker. Er findet sie zuerst bei den Neonazis, dann im Islamismus. Immer enger wird sein Denken,dennoch sucht und braucht er seine Freunde, und dies nicht nur als Tarnung. Er kämpft nicht nur gegen die Gesellschaft, er kämpft auch gegen sich selbst.
Können die Freunde ein geplantes Attentat verhindern? Deuten sie ihre Beobachtungen richtig? Können sie Cliff retten?

Freundschaft ist ein starkes Band. Die Dreierbeziehung zwischen diesen Protagonisten geht über das Platonische hinaus. Zwischendurch blickt man in menschliche Abgründe.
Die Autorin erzählt die Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, Islamismus, Selbstzerstörungswillen, in einem fesselnden Sprachstil und einer interessanten Komposition.
Ihr gelingt es, eine Sogwirkung und einen Nachklang zu erzeugen durch Inhalt, gewählte Erzählform und die Erzählsprache.
Die Geschichte ist politisch sehr aktuell.

Die Autorin war mit "Der Märchenerzähler" für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
Fazit: Eine lohnenswerte Lektüre mit viel Stoff zum Nachdenken. Für geübte Leser/innen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 02.10.2016

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