Der Zahlenteufel. Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben

Autor*in
Enzensberger, Hans Magnus
ISBN
978-3-446-27260-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Berner, Rotraut Suanne
Seitenanzahl
264
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München/Wien
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesenFachliteratur
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mathematik ist für den Schüler Robert ein täglicher Alptraum. Selbst in den Schlaf verfolgt sie ihn gemeinsam mit anderen angsteinflößenden Begebenheiten. Doch eines Tages taucht in Roberts Träumen ein Zahlenteufel auf und schafft es, den Jungen für die Phänomene der Mathematik zu begeistern und ihm schließlich die Angst vor dem Schulfach zu nehmen.

Beurteilungstext

„Das Teuflische an den Zahlen ist, dass sie so einfach sind. Im Grunde brauchst du nicht einmal einen Taschenrechner dazu. Du brauchst, um damit anzufangen, nur eins: die Eins.“
Dass Mathematik einfach sein kann, faszinierend ist oder sogar Spaß machen kann, hätte sich Robert nicht träumen lassen. Aber seit ihn Nacht für Nacht der Zahlenteufel in seinen Träumen besucht, entdeckt er Stück für Stück, welche unerwarteten Zusammenhänge in der Welt der Zahlen verborgen sind.
Eingebettet in eine Rahmenhandlung lässt Enzensberger den Zahlenteufel Schritt für Schritt komplexe Zusammenhänge der Mathematik ganz einfach erscheinen. Spannend und anschaulich erzählt und dargestellt gibt das Buch Einblicke in mathematische Themen wie die Primzahlen, Fibonacci-Zahlen, das Quadrieren und Wurzelziehen, Dreieckszahlen oder arithmetische Reihen. Die Themen bauen logisch aufeinander auf und sind miteinander verknüpft. Diese Verknüpfungen erkennt auch der Protagonist Robert, der sich in den 12 Nächten immer tiefer in die Welt der Zahlen hineindenkt. Als didaktischen Trick verwendet der Zahlenteufel sprachliche Metaphern (wie die Prima Zahlen, Dreieckige Zahlen oder die Fünfeck-Kugel), um einen höchstmöglichen Grad an Anschaulichkeit in die Darstellung zu bringen. Diese entsteht auch durch farbige Textbilder, die die mathematischen Zusammenhänge aus dem Fließtext heraustreten lassen. Dadurch werden nicht nur Robert die Erklärungen des Zahlenteufels plausibel, sondern auch die Leser*innen werden dazu angeregt, die mathematischen Zusammenhänge aktiv zu durchdenken.
Eine Leichtigkeit gewinnen die Erklärungen auch durch die humorvollen Illustrationen von Rotraut Susanne Berner. In jedem Kapitel greift sie zentrale Momente der Geschichte heraus und gibt mit leuchtenden Farben in ihrem typischen comicartigen Zeichenstil eine Vorstellung von der Szenerie, in der sich der Junge und der Zahlenteufel begegnen. Dabei tritt insbesondere die Vermischung von Traum und Wirklichkeit plastisch hervor, die sich wie ein Leitmotiv durch das Buch zieht. So träumt Robert nicht nur, sondern er vermag es auch, seine Träume zu lenken oder gar im Traum zu träumen. So weiß der Junge manchmal selbst nicht mehr, wo der Traum endet und die Realität des Alltags beginnt. Durch diese Vermischung gelingt es jedoch, dass trotz der vielen mathematischen Erklärungen der Spannungsbogen der Rahmenhandlung bis zum Schluss aufrechterhalten wird. Denn nachdem sich sowohl Robert als auch die Leser*innen durch die vielen anspruchsvollen Inhalte gedacht haben, werden sie mit in das Reich der Zahlen genommen, das Zahlenhölle und Zahlenhimmel zugleich ist.
Enzensberger gelingt es auf besondere Weise, Narration und Fachwissen, aber auch Wirklichkeit und Fiktion so miteinander zu verknüpfen, dass sich die mathematischen Inhalte für die Leser*innen, die sich darauf einlassen, wie von selbst erklären. Dafür braucht es jedoch ein gewisses mathematisches Grundverständnis, Interesse und Geduld. Das Buch hat somit das Potential, jungen Mathematikskeptikern mathematische Geheimnisse zu offenbaren, die in der Schule manchmal viel zu kurz kommen. Aber auch im Mathematikunterricht können die einzelnen Traumnächte als Anlass genommen werden, mathematischen Phänomenen aus der Perspektive des Rätselns und Staunens zu begegnen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Mo; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 15.06.2022

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