Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Autor*in
Green, John
ISBN
978-3-446-24009-4
Übersetzer*in
Zeitz, Sophie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
von Stockhausen, Maren
Seitenanzahl
284
Verlag
Hanser
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hazel hat Krebs und weiß, dass sie daran sterben wird. In einer Selbsthilfegruppe lernt sie Gus kennen, dem aufgrund dieser Krankheit ein Bein amputiert wurde. Beide verlieben sich ineinander. Gus ermöglicht es, Hazel ihren größten Wunsch zu erfüllen, den Autor ihres Lieblingsbuches kennenzulernen, um von ihm die Fortsetzung des Buches zu erfahren. Der Autor ist eine große Enttäuschung, aber die beiden Jugendlichen erleben in Amsterdam eine innige Beziehung. Wenige Wochen danach stirbt Gus.

Beurteilungstext

Ein Buch, das einen tief ergreift und weinen lässt, obwohl es gar nicht sentimental geschrieben ist. Die beiden Hauptpersonen, aber auch die anderen Jugendlichen, die in diesem Roman vorkommen, sind an verschiedenen Krebsarten erkrankt. Hazel hat schon seit Kindertagen Krebs, muss mit einem Apparat leben, der ihr Sauerstoff in die geschädigten Lungen pumpt. Ab und zu muss eine Drainage in die Lunge gelegt werden, damit die Ödemflüssigkeit abfließen kann. Sie will aber nicht bemitleidet werden, vielmehr macht sie sich Sorgen um ihre Eltern, deren tägliches Schicksal sie geworden ist. Werden sie nach ihrem Tod zurechtkommen? Was passiert nach dem Tod? Scharfzüngig und klug diskutiert sie mit Gus, einem hübschen Jugendlichen, der vor allem Angst davor hat, dass er einmal vergessen sein wird. Hazel und Gus verlieben sich ineinander. Hazel hält Gus auf Abstand, weil sie nicht möchte, dass er unter ihrem unausweichlichen Tod leidet. Durch sie lernt Gus Hazels Lieblingsbuch kennen, in dem ebenfalls ein Krebsschicksal beschrieben wird. Brennend interessiert sie, wie es nach dem Tod der Romanfigur Anna weitergeht. Gus gelingt es, eine Reise nach Amsterdam zu diesem Autor zu ermöglichen. In dieser Stadt kommen sich die beiden während eines zauberhaften Abends ganz nahe und erfahren, dass sich die Liebe lohnt bis zum letzten Tag, an dem sie leben. Der Autor entpuppt sich als Alkoholiker. Er hat den Tod seiner Tochter (die Romanfigur Anna) nicht anders verarbeiten können. Die zarte Liebesgeschichte der Jugendlichen mündet rasch in grausame Realität. Gus ist voller Metastasen. Er plant eine Vorbeerdigung in der Selbsthilfegruppe und hört sich die Grabreden an, die im geschützten Raum der Selbsthilfegruppe vom Freund und vor allem von Hazel gehalten werden. Sie sind wesentlich gehaltvoller als Predigt und Nachrufe bei der tatsächlichen Beerdigung. Die Schilderung der Familien, die Gewohnheiten der Teenager, auch die Feengruppe, die krebskranken Kindern ihren letzten Wunsch finanziell zu verwirklichen hilft, zeigt deutlich, dass der Roman in Amerika spielt. Ein Roman, der Jugendlichen in ähnlichen Situationen Mut macht, das Leben zu bejahen und es zu leben, auch wenn man sich, wie Isaac, verständlicherweise voller Aggression gegen das Schicksal auflehnt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Green, John

Green, John

Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen? Notizen zum Leben auf der Erde

Weiterlesen
Green, John

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? Notizen zum Leben auf der Erde

Weiterlesen
Green, John

Holly Black - Stadt der Unsterblichkeit

Weiterlesen
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Weiterlesen
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Weiterlesen
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Weiterlesen