Das Mädchen mit dem Löwenherz

Autor*in
Seidel, Jürgen
ISBN
978-3-570-15955-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
384
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Anna, 13-jährige Waise, wird in die Auseinandersetzungen in der katholischen Kirche im Zeichen der Reformation hineingezogen, da sie über ein fotografisches Gedächtnis verfügt und einmal gesehene Schriftstücke wortgetreu wiedergeben kann. Ein historischer Roman zum Lutherjahr.

Beurteilungstext

Die dreizehnjährige Anna schreibt 36 Briefe an Martin Luther, in denen sie ihn um Hilfe bittet, und als Erklärung vor allem von ihrem Leben erzählt. Durch die Schilderungen aus der Feder dieses Mädchens gewinnen die historischen Erlebnisse einen persönlichen Bezug. Auch die Grausamkeiten dieses Zeitalters werden ausführlich miterlebt.

Anna ist mit dreizehn Jahren für damalige Verhältnisse fast erwachsen. Als Waise bei Zieheltern groß geworden, begleitet sie einen katholischen, der Reformation zugeneigten Würdenträger, der ihre besondere Begabung eines fotografischen Gedächtnisses ausnutzt. Anna hat sich selbst das Lesen und Schreiben beigebracht, ihr "Wolkenauge", wie sie es nennt, speichert jeden gelesenen Text, so dass sie diesen später wortwörtlich wiederholen kann. Aus dieser Fähigkeit, die Mädchen gar nicht zusteht, erwachsen viele Schwierigkeiten und Anna gerät in dem herrschenden Religionskrieg zwischen die Fronten. Sie wird mehrfach gefangengenommen und kann dankbar sein, überhaupt am Leben zu bleiben. Sie wird benutzt, als Mädchen nicht sonderlich geachtet, muss sich zeitweise als Junge verkleiden. Sie will der Sache dienen, die sie als gerecht empfindet, begeht aber selbst auch Unrecht, wie es sich in einem Krieg auch nicht vermeiden lässt.

Deutlich werden die Ablassforderungen im Name der katholischen Kirche angeprangert. Viele Handlungen sind nur aus der historischen Sicht zu verstehen. Ein Glossar am Ende des Buches sowie eine kurze geschichtliche Ausführung als Hintergrund zu dem Roman erklären die Zusammenhänge.

Das Buch ist ein gut recherchierter historischer Roman, der einen interessanten Einblick in die Zeit der Reformation darstellt. Von einem Thriller würde ich einen anderen Spannungsaufbau erwarten. Hier wird aus Vermarktungsgründen etwas versprochen, was nicht eingehalten wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2017

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