Das Mädchen mit dem Löwenherz

Autor*in
Seidel, Jürgen
ISBN
978-3-570-15955-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
384
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
16,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das 13-jährige Mädchen Anna wird Mitte der 30er Jahre des 16. Jahrhunderts in turbulente Abenteuer verwickelt, von geheimnisvollen kirchlichen Würdenträgern zur Spionin ausgebildet, um dann mit ihrer Gabe, das Gelesene zu speichern, in juristische Verhandlungen eingebunden. Ihre Gesinnung ist reformatorisch, aber Katholiken bemächtigen sich ihrer und versuchen, daraus Kapital zu schlagen, was misslingt.

Beurteilungstext

Die Geschichte von Anna wird als Briefroman erzählt. Anna ist die Ich-Erzählerin, und in insgesamt 35 Briefen an Martin Luther erzählt sie ihr Schicksal selbst und kommentiert die Episoden noch mit Erläuterungen für den Adressaten. Über mehrere Stationen gelangt sie in Kloster, trifft dort auf andere Kinder, die sich ihr anschließen, dann von ihr weggerissen werden, verbündet sich mit dem gleichgesinnten Zangl, mit dem sie einige Abenteuer besteht. Auf Grund ihrer Gabe, die sie “Wolkenauge” nennt, kommt sie in missliche Situationen, wird festgenommen, eingekerkert, verhört, gefoltert, aber stets wird sie auf wundersame Weise befreit, was sie auf göttliche Vorsehung zurückführt. Ihr Wissen soll auf Flugblätter verewigt werden, die dann unter das Volk gebracht werden sollen, um die Geldsäcke wie Fugger und die päpstlichen Herrschaften mit ihren Betrügereien zu entlarven; wie bspw. den Ablasshandel.
In den Angst- und Schreckensbriefen Annas wird verdeutlicht, dass die wahren Teufel, der irische Vikar Walsh und der sog. Advokat, den Tod Luthers planen, wozu Anna behilflich sein soll. Ihr gutes Verhältnis zur Familie Luther sollte dabei helfen, und mit Gift will man den Reformator umbringen. Scheinbar willigt Anna in das Vorhaben ein, aber das Spiel fliegt auf, Anna und ihre Freunde vermögen zu fliehen, und in späteren Kämpfen werden die beiden wahren Teufel liquidiert. Viele Episoden zeichnen den bestialischen Charakter der Gegenreformation, die nicht vor Mord und Totschlag zurückschreckt.
Annas und letzten Endes Luthers Maximen, sich Bildung anzueignen, auch als Frau um Gleichberechtigung zu kämpfen, soziale Gerechtigkeit ständig einzufordern und menschliche Würde anzustreben, werden in vielen Szenen eindrucksvoll dargestellt, wobei die Vielzahl der Figuren, mit denen Anna im Handlungsverlauf zu tun hat, und auch die Vielzahl der Handlungsorte für den angezielten Leser etwas verwirrend sein könnten.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.10.2017

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