Das Gold des Hasen
- Autor*in
- Baltscheit, MartinSchwarz, Christine
- ISBN
- 978-3-407-79469-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Baltscheit, Martin
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Es war einmal ein Hase, der hatte vor allem Angst. Deshalb saß er den ganzen Tag zuhause auf seinem großen Goldschatz. Alle anderen machten sich über ihn lustig. Doch das Gold des Hasen hat einen großen Reiz, dem sich niemand entziehen konnte.
Beurteilungstext
In seinem Testament bestimmt der Hase den größten Angsthasen des Waldes zu seinem Erben. Alle Tiere überschlagen sich nun, ihre eigene Ängstlichkeit den anderen vor Augen zu führen. Auf jeden lauern schreckliche Gefahren und ob nun Hühner oder Eulen, alle sind gefährdet und daher schrecklich verängstigt. Die Wahl fällt schließlich auf den Wolf, der sich von Angst vor Rotkäppchen, der Großmutter und dem Jäger gepeinigt auf einem Baum verkrochen hat und bestätigt, dass er sich sogar vor dem sprichwörtlichen großen bösen Wolf fürchtet. Er darf in das Haus des reichen Hasen ziehen und seinen Schatz erben. Hinter verschlossener Tür frohlockt der Täuscher und Bösewicht, erkennt sich aber bald in der Falle. Als sich nun der Hunger einstellt, und er wie selbstverständlich eines der Tiere fressen möchte, traut er sich nicht mehr aus dem Haus, denn wer soll nun auf seinen Schatz aufpassen. Hier verlassen wir gnädig den Wolf seinem Schicksal...
In ihrem neuen Bilderbuch erzählen Martin Baltscheit und Christine Schwarz eine kluge Parabel von der zerstörerischen Macht des Reichtums, der auch seinen Besitzer unterwirft. Die Angst ist nicht einfach ein Wesensmerkmal des Hasen, sondern sie ist Ausdruck der Knechtschaft einer angeblichen Freiheit, die in Wirklichkeit keinen Nutzen hat und nur Neid, Misstrauen und Vorsicht schürt. Jeder kann ihr zum Opfer fallen; der scheinbare Glücksfall - dem mit einiger Täuschung etwas nachgeholfen werden musste - entpuppt sich als - bewusst oder unbewusst - gestellte Falle. Gerade der stark verdichtete und ausgesprochen knappe Text, und die kräftig farbigen, malerischen und typisierten Bilddarstellungen harmonieren in besonderer Weise. Die großen Tierportraits fokussieren die Gier der Protagonisten und geben ihren Stimmen großen Nachdruck. Das Buch wird so zum Erlebnis und Denkanstoß und als solches ist es jedem Interessierten - ob groß oder klein - sehr zu empfehlen.