Alles war See

Autor*in
Pauli, LorenzBougaeva, Sonja
ISBN
978-3-7152-0762-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bougaeva, Sonja
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,40 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Sehr humorvoll und ganz eigenständig sind die Bilder zum Text, der von einer Art Weltuntergang berichtet, den wir allerdings durch unseren Optimismus unter Kontrolle haben. Wenn wir denn so oder ähnlich sind wie das junge Ehepaar im Buch.

Beurteilungstext

Der ernsthaften Geschichte geben die Illustrationen den Humor, den es zum Ertragen braucht. Beginnen wir mit der Geschichte. Das junge Ehepaar lebt in einem bereits älteren Haus. Es ist Zeit, Blumenkohl in den Garten zu pflanzen (diese Idee wird sich weiterhin als "running gag" entwickeln), doch seit Tagen regnet es stark und - noch schlimmer - tobt ein Sturm, der den Schafen die langen Ohren ins Gesicht fliegen lässt. Überhaupt: Das Ehepaar lebt mit ihren Tieren in einer Gemeinschaft, die ein Geben und Nehmen in gegenseitigem Einverständnis ermöglicht.
Nach dem ersten Sturm mit den Schäden am Haus wird ein Entschluss gefasst: Wir bauen uns ein neues und schöneres Haus unten am See! Dort werden wir am späten Nachmittag sitzen und dem Glitzern der untergehenden Sonne auf dem Wasser folgen. Doch noch während der Fertigstellung des neuen Hauses beginnt es erneut und noch heftiger zu regnen. Das Wasser der See steigt, und trotz Verschiebung des Gebäudes auf den Berg wird klar, dass die Tiere einen neuen Bereich brauchen. Eine Art zweite Arche entsteht, die viele Tiere rettet und dem jungen Ehepaar noch eine andere Idee gibt. Wenn ein Haus schwimmen kann, kann es dann vielleicht auch fliegen?

Die Bilder transportieren noch einmal mehr, als es der Text andeutet oder erzählt. Ausgesprochen humorvoll zitiert Sonja Bougaeva den Bau der Arche durch Noah, die Situation von Kate Winslett im Film "Titanic" am Bug des Schiffes, Tango tanzende Finnen in Gummistiefeln, Spitzwegs armen Poeten. Sie zeichnet Schafe mit Schmuse-Tiere, Hühner, die in der Pfanne ein Nest bauen, den spiral-ähnlichen Bergweg aus dem Turmbau zu Babel, eine Taube, die nicht zur Arche fliegt, sondern auf einen Baum an Land.
Die Bilder erhalten viel Platz, und der Text muss mehr als einmal sehen, wo es ein Fleckchen gibt, um sich darzubieten. Sie zeigen extrem dünne Personen und zugleich füllige Tiere, alle helfen mit, wenn es um den Bau der Arche geht. Daneben gibt es Illustrationen voller Poesie, kleine Lichter im Dunkel, Schatten im Fenster, Tiere am Balken auf See als "alles See war". Dabei wechseln die Farbtöne mal um mal und damit die Stimmungen von "Traurig" zu "Heimelig", von "Öde" und "Angenommen".

Ein sehr vielfältiges Buch also, das Lorenz Pauli und Sonja Bougaeva schufen, bringt viele Assoziationen in uns zum Klingen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 08.03.2023

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