Am Sonntag, als das Ei aufging. Drei Geschichten
- Autor*in
- Pauli, LorenzSchärer, Kathrin
- ISBN
- 978-3-7152-0766-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schärer, Kathrin
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Teaser
Zwei sehr schöne und einfache und eine fast sinnfreie Geschichte bilden die Grundlage für herrliche Bilder voller Liebe und Zuneigung - und selbstverständlich ohne jeden Kitsch, dafür herzerwärmend.
Beurteilungstext
Kathrin Schärer und Lorenz Pauli bilden ein wunderbares Gespann, das sich seit vielen Büchern in Leichtigkeit zu Höchstleistung ergänzt und doch einfach bleibt und weder auf sprachliche Besonderheiten schielt noch die Bilder sich auf den Kunstbetrieb. Beide stellen sich in den Dienst der Aufgabe, Ideen in Bilderbüchern zu transportieren, die viel Gefühl und herausragender Beobachtungsgabe einhergehen.
Beginnen wir mit den Bildern der ersten von drei Geschichten. Hauptperson ist ein tapsiger Bär, den Kathrin Schärer wie alle ihre Tiere mit vielen sehr unterschiedlichen Brauntönen plus einigen unvermutet anderen Farben zum Leben erweckt. Und das ist fast wörtlich gemeint, denn sie gibt den Tieren menschliche Verhaltensweisen mit. Das wirkt umso besser, wenn die Tiere unterschiedlich sind. Links liegt der kleine Igel und lehnt sich an den Bildrahmen, rechts der tapsige und große Bär mit seinem Gesicht, das irgendein Problem von ihm widerspiegelt, und beide drücken sich Fußsohle an Fußsohle, klein an groß, sehr zufrieden mit sich an Unsicherheit und Zweifel, ohne den richtig benennen zu können.
Oder ein anderes Bild, wenn sich die keine-Wanda an den Kopf des deutlichen größeren Hasen lehnt und in die Ferne schaut, dabei jedoch das eigene Gewicht auf ein Bein verlagert und das freie lässig überkreuzt. Oder ein Vogel, der gerade mit viel Mühe ein Ei in das Nest legte, um es zu brüten. Witziger Weise ist das Ei größer als der Vogel selbst.
Und dann sind wir auch bei den Geschichten. Falls die erste das Erlernen von Wochentagen, Monatsnamen oder Jahreszeiten zum Ziel hat, so kann man es besser wohl kaum machen, ohne jemals die Absicht zu verraten.
Die zweite Geschichte handelt dann vom Lesen oder Lügen, die die Lese-Unkundigen nehmen müssen, da sie jeweils per Situation anders erzählt werden - und dennoch sehr wahr sind. Irgendwie.
Dass die Tiere untereinander in der Wirklichkeit selten Freunde sein dürften, spielt hier überhaupt keine Rolle, denn es sind Geschichten, die in der Tat von Menschen handeln, ihre Härte, Gefühle und Gefahrensituationen aber durch die Transformation in die Tierwelt gemildert werden. Die letzte Geschichte setzt dem noch einmal eine Krone auf. Wenn ein Vogel ein Ei legt, dann sollte dies - erstens - nicht größer sein als der Vogel selbst. Wenn das Ei dennoch mit viel Mühe und Einsatz ausgebrütet wird, dann sollte daraus zumindest ein Vogel, schlimmstenfalls einer aus der Familie der Kuckucke schlüpfen. Aber so was!
Man kann sich sehr schnell verlieben, auch in die Bücher von Schärer und Pauli. Selbst beim ersten Blick.