Entschuldigung

Schlagwörter

• Gefühle
• Kindheit
• Lernen

Teaser

Wenn man einen Fehler gemacht hat oder etwas beschädigt hat, das einem nicht gehört, muss man sich entschuldigen. Normalerweise hören das Kinder von Erwachsenen im Erziehungsprozess öfter. In diesem Buch ist das genau andersherum. Das Kind sagt dem Erwachsenen, dass er es ist, der sich entschuldigen muss.

Beurteilungstext

Juri ist mit seinem Fahrrad unterwegs und fährt versehentlich Doktor Bitter an. Juri entschuldigt sich. Dieser hat nur eine kleine Schramme abbekommen und ist so begeistert von Juris Fahrrad, dass er es sich ausleiht, um selbst eine Runde darauf zu drehen. Leider hat auch Doktor Bitter einen kleinen Unfall. Nicht nur das Fahrrad hat nun eine Schramme, auch das Auto von Herrn Vogelsang bekommt einen Kratzer. Doktor Bitter denkt nicht daran, sich bei ihm zu entschuldigen, lieber nimmt er roten Nagellack um die Schramme im roten Auto selbst auszubessern. Die Reparatur auf eigene Faust geht aber gründlich schief und artet zu einer Verschlimmbesserung mittleren Grades aus. Juri drängt den Doktor zu einer Entschuldigung beim Besitzer des Autos, doch dieser bleibt stur. Stattdessen möchte er den Schaden nun auch noch vertuschen. Als sich Juri mögliche Katastrophenszenarien ausdenkt, die das zur Folge haben könnte, willigt der Doktor endlich ein und entschuldigt sich beim Besitzer des Autos. Dabei fällt diese Entschuldigung ganz anders aus als erwartet …
Das Buch erzählt eine Geschichte übers Entschuldigen in amüsanter und lustiger Weise, da kann es passieren, dass man beim Lesen herzhaft lachen muss. Während Kinder sich darüber amüsieren, dass Doktor Bitter das Auto mit einem Pflaster kurieren möchte, schmunzeln Erwachsene über den charakteristischen Satz „Ich bin Arzt!“, mit dem Doktor Bitter alles zu rechtfertigen versucht. Jeder kann mal etwas kaputtmachen, das einem nicht gehört. Natürlich muss man sich dann aber entschuldigen.
Die Bilder sind doppelseitig, einfach, plakativ und detailreduziert gemalt und erzählen die Geschichte nach. Sie überwiegen im Bild zu Text-Verhältnis deutlich und so können die Kinder die Geschichte anschaulich nachvollziehen.
Die kurzen Sätze von teilweise drei bis fünf Wörtern sind deutlich prägnant. Sie machen den Text verständlich und das Lesen bzw. das Zuhören angenehm. Die übertriebene Darstellung der Reparatur auf eigene Faust und der geplanten Vertuschungsaktion zeigen dem Leser, dass die Entschuldigung gleich der richtige Weg gewesen wäre. Das Buch kann deshalb als moralisch und pädagogisch wertvoll eingestuft werden. Da das Thema alltäglich ist, kann das Buch gerade deshalb auch im pädagogischen Bereich mit Kindern aus Kindergarten und Grundschule gut eingesetzt werden. Die Geschichte lockert das ernste Thema der Entschuldigung drastisch auf und nimmt so den „bitteren Beigeschmack“ heraus. Insgesamt sehr zu empfehlen.
Toll sowohl für den Einsatz in der Kita als auch für die Grundschule.