Winterpony

Autor*in
Lawrence, Iain
ISBN
978-3-7725-2968-9
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
317
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Stuttgart
Jahr
2020
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

„Winterpony“ ist ein Bericht über die Expedition von Robert F. Scott zum Südpol. Erzähler ist James Pigg, ein Pony, das auf dieser Expedition eingesetzt wurde. Trotz aller Freiheit des Erzählens, über die der Autor am Ende des Buchs informiert, beruhen die wesentlichen Aussagen auf Tatsachen.

Beurteilungstext

Auch wenn das Cover den Eindruck erweckt, es handele sich um einen Roman aus dem „Ponyhof“, so wird der Leser, und selbstverständlich auch die Leserin, schnell in die eigentliche Handlung eingeführt: Erzählt wird der Wettlauf zum Südpol zwischen Robert F. Scott und Roald Amundsen. Scott verlässt sich auf die Technik von Motorschlitten und die Kraft von sogenannten Winterponys. Amundsen dagegen setzt auf die Ausdauer und Winterhärte von Schlittenhunden.

Scotts Drama beginnt im Grunde bereits beim Kauf der Ponys: Sein unerfahrener Einkäufer erwirbt Tiere, die bereits ein hartes Leben als Arbeitstiere hinter sich haben und die von Misshandlungen gezeichnet sind.
Alle Tiere erhalten Namen, das erzählende Pony ist James Pigg; es ist das Pony, das als letztes auf der Expedition auf Grund von Schwäche und Nahrungsmangel erschossen wird.

Auch wenn die Vorbereitung und die Durchführung der Expedition mit vielen „Beobachtungen und Überlegungen“ des Winterponys erzählt wird, so so gelingt es dem Autor, die unglaublichen Schwierigkeiten und Strapazen einer derartigen Expedition über die Schilderung einzelner Situationen deutlich zu machen. Dazu gehören z.B. Märsche über schmelzendes und splitterndes Packeis, Flucht vor Killerwalen, Schlittenhunde die außer Kontrolle geraten, Schutz vor Stürmen bei minus 50 Grad …
Diese konkreten Situationen bringen immer wieder neue Spannung in den Ablauf der Expedition.

Zwischen die einzelnen Kapitel wurden Sachtexte eingefügt, die über den Stand der Amundsen-Expedition berichten.

Einen besonderen Reiz der Erzählung bildet das innere Geschehen: die Beziehungen zwischen den Tieren und den Menschen, die Charaktere der Ponys, deren Hoffnungen und Wünsche, das Aushalten der Misserfolge und letztendlich die inneren Kämpfe und die Überwindung der Ponyführer beim Töten der Tiere. Der Leser erlebt die gesamte Breite der Gefühle mit, ausgehend von der Hoffnung und dem Optimismus bis hin zur Enttäuschung und der Erkenntnis, dass nicht nur der Wettbewerb verloren wurde, sondern dass auch der Rückweg vom Pol nicht mehr zu schaffen ist. Nach dem Tod von James Pigg endet die persönliche Erzählung. Sie wird von einem Sachtext abgelöst, der über die letzten Tage der Expeditionsteilnehmer berichtet.


In einem Nachwort informiert der Autor über seine Nähe zu Scotts Expedition und über das Zusammenspiel von belegten Fakten und individueller Erfindung. Auch wurden einige Fotos als Dokumentation aufgenommen.

„Winterpony“ ist eine gelungene Verbindung von Sachinformation und Abenteuererzählung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 01.07.2021

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