Skeleton Tree. Nur die Wilden überleben

Autor*in
Lawrence, Iain
ISBN
978-3-7725-2973-3
Übersetzer*in
Brauner, Anne
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Chris und Frank sind nach einem Bootsunfall auf sich allein gestellt. An der wilden Küste Alaskas können sie nur überleben, wenn sie zusammenhalten. Zwischen den Jungen schwelt ein unbekannter Konflikt, der die Stimmung feindselig und aggressiv sein lässt. Erst spät offenbart sich, dass Frank eine tiefe Eifersucht auf Chris hat. Ein Überlebenskampf in der Wildnis, aus dem beide erwachsener hervorgehen.

Beurteilungstext

Nach einem kurzen Segeltrip kentert das Boot und zwei Jungen stranden im Nirgendwo an Alaskas Westküste. Der zwölfjährige Chris und der drei Jahre ältere Frank finden eine alte, scheinbar verlassene Hütte und erlernen die überlebenswichtigen Dinge: Feuer machen, Nahrung beschaffen und Rettungsoptionen vorbereiten. Ihr improvisiertes Verhalten hilft ihnen, nicht nur den Angriff des Grizzlys zu überleben, sondern auch die Feindschaft zwischen ihnen zu klären.
Die Situation ist für beide Jungen heikel, denn Frank verhält sich aggressiv, feindselig und wenig kooperativ. Der wahre Grund dafür offenbart sich nach und nach. Sie verbindet eine gemeinsame Geschichte, die für Frank ein jahrelanges Trauma war und Chris im Moment der Erkenntnis erschüttert.
Für den sensiblen und fantasievollen Chris kommt die emotionale Rettung in Gestalt eines Raben, der ihn fortan begleitet. Er nennt ihn Thursday und wird von Frank gehasst. Er führt Chris zum titelgebenden Skeleton Tree. In Schachteln oder Kisten liegen die Gebeine verstorbener Ureinwohner und der Wind sorgt für unheimliche Klänge, wenn er mit den Kisten des Nachts spielt.
Thursday hat eine hohe ambivalente Symbolkraft für den Roman. Er treibt die Handlung extrem an, weil er sowohl Rettungsfigur als auch Anlass für den Kampf zwischen den Jungen ist. Angestachelt von dem Buch „Rabenjäger Kaetil“ steigert sich Frank immer stärker in eine Obsession gegen den Raben. Diese intertextuellen Bezüge machen das Buch besonders spannend, weil unerklärbar bleibt, was real und was nur eingebildet ist.
Motive aus Daniel Defoes "Robinson Crusoe", aber auch aus Charles Dickens und Mary Shelley Büchern, durchdringen diesen packenden Jugendroman zwischen Erschauern und actionreichem Abenteuer im Spiel zwischen Gefahr und Freiheit. Was die Spannung in „Skeleton Tree“ ausmacht, ist das Unvorhersehbare, die Magie der Wildnis und auch die Idee vom Überleben in der Natur. Das Ende ist schlüssig, denn beide Jungen überleben gereift und erwachsener.
Im Anhang erläutert der Autor die wahre Bedeutung der Skeleton Trees. Sie stehen noch vereinzelt an der Westküste Alaskas und Kanadas und dienten der indigenen Bevölkerung als Bestattungsbäume.
Ein großartiger Abenteuerroman, der Jungen ab 12 anspricht. Für den Unterricht lassen sich die intertextuellen Bezüge hervorragend nutzen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Han; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.07.2021

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