Winterpony

Autor*in
Lawrence, Iain
ISBN
978-3-7725-2968-9
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Der Roman erzählt die Geschichte der Südpol-Expedition von Robert F. Scott - aus Sicht eines der beteiligten Ponys.

Beurteilungstext

Auf der ersten Blick lassen das Cover und der Titel des Buchs eine klassische Pferdegeschicht erwarten: Ein gemaltes Pferd schaut uns durchs Schneegestöber an, der Titel wirkt romantisch-verspielt. Doch wenn man genauer hinsieht, bemerkt man, dass im Hintergrund eine Gruppe von Personen mit Schlitten zu sehen ist. Und auf der Rückseite des Schutzumschlags wird es noch deutlicher, denn dort gibt es die fotorealistische Darstellung eines Expeditionstrupps, der sich durch den Schnee kämpft - die gleiche Abbildung ziert auch Vor- und Nachsatz.
Die Erzählung von Jugendliteraturpreisträger Iain Lawrence basiert auf der tatsächlich stattgefundenen Südpolexpedition Robert F. Scotts, bei der Ponys als Transportmittel eine große Rolle spielten. Die Titelei ziert ein historisches Foto von Captain Oates mit den Ponys, die für die Südpolexpedition gefangen wurden.
Das Buch startet mit einer Einordnung der Situation und erläutert kurz, wie es zu der Expedition Anfang des 20. Jahrhunderts kam. Kartenmaterial hilft bei der räumlichen Einordnung.
Und dann startet die eigentliche Erzählung: Anders als man erwarten könnte, wird nicht aus Sicht eines menschlichen Protagonisten erzählt, sondern von einem der beteiligten Ponys. Diese Perspektive kann gewöhnungsbedürftig sein, hat aber schon beim erfolgreichen Roman "Gefährten" von Michael Morpurgo wunderbar funktioniert. Und es schadet sicher nicht, sich mal in ein Tier hineinzuversetzen.
Dem kanadischen Autor Lawrence ist es mit diesem Buch hervorragend gelungen. Ich hätte mich eigentlich nicht unbedingt für das Thema begeistert, finde aber die Idee, das ganze Abenteuer aus Sicht des Wildpferds zu erzählen, ganz wunderbar. Das Buch lässt sich leicht lesen, ist spannend, unterhaltsam und vermittelt nebenher Wissen um die Geschehnisse der berühmten Expedition. Nicht nur das: Es lässt den Leser mitreisen. Man spürt quasi die Kälte der Antarktis, die Schneestürme pfeifen beim Lesen um die Ohren und man kann sich vorstellen, wie schwer der Weg für die Menschen, aber eben auch für die Ponys war - die als die wahren Helden der Geschichte neben den harten Männern hervorgehen.
Vielleicht eine gute Möglichkeit, eingeschworene Pferdefans mal etwas anderes lesen zu lassen als die klassischen Pferde-Mädchen-Geschichten, aber auch für abenteuerlustige und an historischen Ereignissen interessierte Leser eine spannende Lektüre.

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Diese Rezension wurde verfasst von 76; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.11.2020

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