Was soll ich da erst sagen?

Autor*in
Baltscheit, Martin
ISBN
978-3-905871-29-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Drescher, Antje
Seitenanzahl
40
Verlag
Bajazzo
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gossau / Zürich
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Elefant ohne Rüssel, eine Giraffe ohne Hals , eine Spinne mit 2 Beinen, ein Biber ohne Zähne ,ein Adler, der mit seinen scharfen Augen nichts sieht und viele Tiere mit ähnlichem Schicksal - ja was soll man dazu denn sagen? Ich tu was ich kann-keine weiteren Fragen. Martin Baltscheit erzählt in Reimen, begleitet von Bildern von Antje Drescher, eine Geschichte über das Außergewöhnliche, Absonderliche und Andersartige.

Beurteilungstext

Ein Elefant mit abgeschnittenem Rüssel wäre in der Natur dem Tod geweiht. Ebenso eine Giraffe ohne Hals, die wie ein gesprenkeltes Pferd aussieht. Die Spinne auf der nächsten Seite hat es noch ein bisschen schwerer. Denn sie hat nur zwei Beinchen. Das reicht für gar nichts. Nicht mal fürs Netze bauen. Sie hängt so rum, an einem dünnen Fädchen und schaut den Fliegen nach, die sie nicht beachten. Was für ein Elend - eine Spinne ohne Netz! So geht das weiter in diesem Buch der bedauernswerten Tiere. Es folgt ein Biber mit nur einem Zahn, ein Nashörnchen mit dem Horn auf dem Popo, das man also nicht ernst nehmen kann, dann folgt ein Springpferd, das Pralinen liebt und deshalb die Hindernisse platt sitzt und mampft, ein weißes Chamäleon, das sich bestenfalls im Schnee verstecken könnte, nicht aber in seiner grünen Welt. Es gibt in diesem Buch jede Menge Tiere, die ein ganz massives Problem haben - und immer heißt es; "Was soll ich da erst sagen?" Der Fragesteller bleibt bis zum Schluss anonym.
Die Tiere in diesem Bilderbuch von Martin Baltscheit, das von Antje Drescher ansprechend und stellenweise lustig illustriert wurde, haben alle einen wichtigen Grund zu klagen. Sie tun es in Reimen, wie etwa der die Reihe der bedauernswerten Tiere eröffnende Elefant:
""Nur leise spricht der Elefant,
der mit dem zu kurzen Rüssel:
‚Ich bin das traurigste Tier im Land,
und trinke aus keiner Schüssel.'"
Doch schon auf der rechten Bildseite unten meldet sich das nächste Tier: "Was soll ich da erst sagen?", zu dem das dieses Bilderbuch betrachtende Kind gelangt, indem es die Seite umschlägt. Und so geht das weiter. Jeder von ihnen glaubt, am schlimmsten dran zu sein. Doch am Ende kommt es anders:
"Was meinst du!?", werden das Kind und auch der vorlesende Erwachsene gefragt. Und die Antwort kommt sofort:
"Ich bin ein Mensch.
Was soll ich da erst sagen?
Ich tu was ich kann
Nicht klagen, handeln! Das ist die Devise. Die Tiere jedoch als hilflose, oft vom Menschen oder anderen Tieren völlig abhängige Wesen darzustellen, ist etwas makaber. Die Bilder sind schön und auch schön bunt, die Tiere zwischen bemitleidenswert und lustig. Aber die Texte sind doch sehr lieblos und leicht dahin gereimt .Keine Reime, die Zuhörer und Vorleser in allzu gute Laune versetzen. Am Ende, auf den Seiten mit den schrägen Lösungen oder Naturwundern scheint es dann vollends so, als habe den Dichter die Lust verlassen. Die werden dann ohne Worte auf eine Doppelseite gedruckt. So richtig verstehen können Kinder das Ganze wohl kaum.

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Diese Rezension wurde verfasst von Sz.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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