Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-7891-0953-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Scholz, Barbara
Seitenanzahl
192
Verlag
Oetinger
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Bei einem Waldbrand verliert der kleine Fuchs „Blau-Auge“ seine Familie. Doch zum Glück erbarmt sich Mama Reh seiner und beschließt, ihn zusammen mit ihren drei Kindern aufzuziehen. Doch so sehr Blau-Auge sich auch bemüht, es fällt ihm schwer, ein gutes Reh zu sein. Und als bald das kleine Mäusekind verschwindet, denken alle Waldtiere, dass Blau-Auge daran schuld ist.

Beurteilungstext

„Ein Fuchs bleibt immer ein Fuchs“ - das weiß jedes Waldtier ganz genau. Dennoch nimmt Mama Reh den kleinen Findling bei sich auf und bemüht sich, ihm eine gute Mutter zu sein. Und auch Blau-Auge versucht nach Kräften, sich in die Familie zu integrieren und schließt schnell Freundschaft mit den Rehkindern. Doch schon bald wird er von den Tieren des Waldes verdächtigt, das Mäusekind auf dem Gewissen zu haben, und ist wieder auf sich alleine gestellt. Blau-Auge beschließt, seine richtige Familie zu suchen. Und als eines der Rehkinder in Gefahr ist, kann er beweisen, dass auch ein Fuchs ein guter Freund sein kann.

Kirsten Boies neuestes Werk ist ein ganz wunderbares Vorlesebuch für Kinder im Grundschulalter. In 40 kurzen Kapiteln erzählt sie die Geschichte des kleinen Fuchsjungen Blau-Auge. Es ist ihr erstes Buch, das komplett aus der Sicht der heimischen Waldtiere geschrieben ist. Und das hat einen besonderen Reiz: Wie nehmen die Tiere die menschliche Welt wahr und was denken sie über die „Zweifüßler“? Diese ungewöhnliche Perspektive macht die ohnehin spannende Geschichte zusätzlich interessant. Dabei hat die Autorin die kindliche Leserschaft mit ihren Emotionen immer im Blick. So wendet sie sich an entscheidender Stelle häufiger mal direkt an den Leser, erklärt oder kommentiert das Geschehen. Und wie auch schon in vielen ihrer anderen Werke verleiht sie ihren Figuren eine Sprache, die ihrem jeweiligen Charakter entspricht: der Sprachfehler der etwas einfältigen Amsel beispielsweise oder die ständigen Wortwiederholungen der kleinen wuseligen Maus machen einfach Spaß.

Barbara Scholz, die auch schon zahlreiche andere Titel Boies illustriert hat, gelingt es, in vielen farbigen und großformatigen Zeichnungen die Atmosphäre der Geschichte einzufangen und die unterschiedlichen Charaktere der Tiere darzustellen. Die Figuren wirken allesamt sympathisch und ihre jeweilige Stimmungslage ist den tierischen Helden deutlich anzusehen.

Ein rundum gelungenes Vorlesebuch mit einem liebenswerten kleinen Helden, einer spannenden und lustigen, aber manchmal auch etwas traurigen Handlung und einem glücklichen Ende. Noch dazu mit einer wichtigen Botschaft: „Jeder darf sein, wie er ist! Aber auch, wenn wir alle ganz verschieden sind, können wir doch trotzdem allerbeste Freunde sein.“

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von stoe; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 04.07.2019

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