Der Junge, der Gedanken lesen konnte

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-8415-0347-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kehn, Regina
Seitenanzahl
319
Verlag
Oetinger
Gattung
Taschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein gestohlener Golddollar, ein Juwelenraub und der verletzte Friedhofsgärtner Bronislaw – das sind die Rätsel, die Valentin mit seinem Freund Mesut aufklären will. Und so werden die Sommerferien in der neuen Stadt für ihn zu einem Abenteuer, das ihn immer wieder zum Friedhof führt, wo alle Fäden zusammen laufen.

Beurteilungstext

Die Figuren dieses Friedhofkrimis entwickeln sich zu einer kleinen eingeschworenen Gemeinschaft, die ihren Treffpunkt auf der zukünfigen Grabstelle der Schilinskys hat. Dort veranstaltet das Ehepaar immer ein kleines Picknick mit Musik und so genießen sie mit Valentin, Mesut, Dicke Frau, Bronislaw und Herrn Schmidt den Sommer. Valentin ist zum Beginn der Sommerferien mit seiner Mutter in die Stadt gezogen, weil sie hier eine neue Arbeit bekam. Ursprünglich sind sie aus Kasachstan und die Erinnerungen an das Leben dort sind für Valentin noch sehr präsent. Mesuts Eltern kamen aus der Türkei und Bronislaw ist ein Pole. Eine verwirrte ältere Frau mit Einkaufswagen, die alle nur Dicke Frau nennen, und der sehr alte Herr Schmidt mit seinem Hund Jiffel komplettieren die illustre Runde. Doch da ist auch der Mann im Büro, der ihnen nicht wohlgesonnen ist.
Aus der Perspektive von Valentin als Ich-Erzähler erleben wir eine spannende und humorvolle Geschichte und können die Gedanken und Gefühle des Protagonisten sehr gut nachempfinden. Das sprachliche Niveau ist anspruchsvoll und dem älteren Grundschulalter angepasst. In den 50 Kapiteln wird der Spannungsbogen gehalten bis zur Auflösung des Falles und dem Happy End in den verschiedenen parallelen Handlungssträngen, die ziemlich perfekt miteinander verwoben sind. Neben der Krimihandlung spielen auch die Themen Tod und Trauer, Familie und Freundschaft eine wichtige Rolle. Das Selbstverständnis, mit dem der junge Held allen Personen begegnet, ist beispielhaft und führt ihn zu den anderen Figuren der Geschichte, die eine ähnliche Freundlichkeit zu allen Menschen ohne Ansehen des Alters, Geschlechts, Intellekts oder der Herkunft ausstrahlen. Dadurch wird das Buch zu einem Plädoyer für Toleranz und Offenheit.
Die ganzseitigen Illustrationen interpretieren das Geschehen, aber auch die Gedanken von Valentin und die für ihn erschreckenden Situationen, wenn er in den Gedanken der anderen lesen kann. Sie sind in grauschwarzer Optik gezeichnet, ebenso aquarelliert und sparsam eingesetzt, etwa in jedem 3. Kapitel.
Der Autorin ist ein hervorragender Kinderkrimi gelungen, der als Klassenlesestoff geeignet ist und als Grundlage für die verschiedensten ethischen Themen dienen kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von mst.
Veröffentlicht am 14.10.2023

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