Tristan - Roman um Treue, Liebe und Verrat
- Autor*in
- Grzimek, Martin
- ISBN
- 978-3-446-23804-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 912
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 24,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Tristan ist ohne Isolde nicht denkbar, denn dieser Stoff aus dem Mittelalter wurde sehr häufig bearbeitet, erzählt, verfilmt und taucht auch in der Musik auf. Hier haben wir eine sehr ausführliche Darstellung des Lebensweges von Tristan, auf dünnem Papier und fast 1000 Seiten gedruckt. Das Lesen lohnt sich.
Beurteilungstext
Tristans Geburt ist umgeben von mysteriösen Ereignissen und Zufällen. Nicht nur, dass er beide Elternteile verliert und ihm verheimlicht wird, dass er der König von Canôel ist, auch die irische Königin hat es wegen gewisser Sternkonstellationen auf den Jungen abgesehen. Als schon während seiner Kindheit deutlich wird, dass er ein Wunderkind ist, gibt es keine Zweifel daran, dass Tristan für etwas Größeres bestimmt ist. Mit seinem Lehrer Courvenal durchreist er ganz Europa, während er in das Mannesalter hineinwächst. Durch mehrere aufeinanderfolgende mysteriöse Schicksalsschläge gelangt er an den irischen Hof und wird zum Lehrer der schönen und wohlbehüteten Isolde, der Tochter der irischen Königin.
"Tristan" ist ein für das Mittelalter typisches Buch, weshalb man sich auf Ritter, Burgen und Ständegesellschaft einstellen muss. Allerdings präsentiert Martin Grzimek den Stoff in einer neuzeitlichen Perspektive und einem sehr gelungenem Sprachstil. Deshalb sollte der Leser nicht vor dem "dicken Schinken" zurückschrecken; er fesselt von der ersten Seite an und entführt in eine längst vergangene Epoche. Lediglich Tristans Vorgeschichte, in der jener aufwächst und eine 7-jährige Reise mit seinem Lehrer unternimmt, nimmt zu viel Platz in der Gesamthandlung ein.
Zwischenzeitlich muss man sich etwas durchquälen, bis man zu den interessanten Passagen gelangt. Ohne die Details aber würde der nachfolgende Part sehr viele Fragen aufwerfen und missverständlich sein. Auf den letzten 200 Seiten kommt jedoch der Höhepunkt der Geschichte: Tristan trifft auf Isolde - und muss sich wieder von ihr trennen. Es bleibt spannend bis zum Ende, sodass der Leser auf seine Kosten kommt. Das Buch ist deshalb den Zeitaufwand wert und sollte nicht als veraltet oder zu umfangreich abgestempelt werden.
Oma, Schülerin der Sek II