Ich, Hannibal, der Floh
- Autor*in
- Grzimek, Martin
- ISBN
- 978-3-423-64043-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Müller, Hildegard
- Seitenanzahl
- 104
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Hannibal, der Floh, hat sein Leben im Flohzirkus satt. Er beschließt auszubrechen und wagt den ersten Sprung in die Freiheit.
Beurteilungstext
Hannibal ist der Star in Blikks Flohzirkus. Alle bestaunen und bejubeln ihn zu Recht, denn er ist der stärkste Floh der Welt. Doch es ärgert ihn, dass er immer nur arbeiten und eine goldene Kutsche hinter sich herziehen muss. Zudem hört er, dass Blikk ihn verkaufen will. Hannibal reicht es, er beschließt zu fliehen und setzt zum ersten gewagten Sprung an, auf den noch einige folgen sollen.
Um nicht von Blikk erneut gefangen zu werden, versteckt er sich in den Hundehaaren von Immi, die ihn direkt zu seiner neuen Gastfamilie bringt, bei der er nun heimlich wohnt. Neben Immi gibt es da noch Papa Bodo, Mama Elli, Andi und natürlich die neunjährige Anne, bei der Hannibal erst mal leben möchte, da ihr Blut am besten riecht. Gesagt, getan, hüpft Hannibal zu Anne und erlebt, versteckt in ihrem Schulrucksack, einige Abenteuer. Er geht zur Schule, lernt das Leben abseits des Zirkus kennen und begutachtet Annes Zimmer. Zur Stärkung verkriecht sich Hannibal dann immer in Annes Haaren, um einen oder zwei Blutstropfen von ihr zu bekommen. Doch eines Tages sehnt sich Hannibal nach seinem alten Leben zurück. Er beschließt, zu Blikk zurückzukehren. Doch wie soll er das anstellen?
In 16 teils amüsanten Kapiteln berichtet der Ich-Erzähler, Hannibal, der Floh, über sein Leben im Zirkus und seinen Ausbruch. Der Leser kann der Reise von Hannibal Sprung für Sprung folgen. Besonders hilfreich sind auch die Illustrationen, die textbegleitend immer mal wieder die Sprünge von Hannibal oder andere Situationen seines Ausbruchs verbildlichen. Der gestisch-reduzierte Zeichenstil und der comichafte Charakter der Illustrationen wirken abgestimmt auf den lockeren Erzählstil von Hannibal.
Zu hinterfragen bleibt jedoch, warum alle Illustrationen im Kontrast zum Cover, auf dem die Illustration farbiger gestaltet wurde, in einem Rotton umgesetzt wurden. Denn die Geschichte um Hannibal ist lebendig und bietet dem Leser einen Einblick in die Perspektive eines kleinen Flohs.
Die Sätze sind einfach geschrieben und wirken abgestimmt auf das Alter der Zielgruppe, obwohl an einigen Stellen Wörter wie „Chlorophyllpflanzen“ oder „dehydriert“ den Lesefluss stören könnten. Durch den personifizierten Charakter Hannibal und die detaillierten Erklärungen, z.B. zu seinem Essverhalten, kann der Leser sich gut in den kleinen Floh hineinversetzen. Zudem vermittelt die Abenteuergeschichte neben dem Perspektivwechsel eine eindeutige Aussage: Man kann viele Abenteuer erleben, aber zuhause ist es eben doch am schönsten.
(Marielle Gödecker, AJuM Nds.)