Ich, Hannibal, der Floh
- Autor*in
- Grzimek, Martin
- ISBN
- 978-3-423-64043-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Müller, Hildegard
- Seitenanzahl
- 103
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Hannibal, der Floh lebt ein ganz ungewöhnliches Leben: er ist der Star eines Flohzirkus! Doch Hannibal ist nicht gerade glücklich über seinen immergleichen Alltag und beschließt, auszubrechen. Doch als ihm die Flucht aus dem Flohzirkus gelingt, merkt er erst, was ihm wirklich wichtig ist…
Beurteilungstext
Im Zentrum dieser als „Abenteuergeschichte“ betitelten Erzählung steht der Zirkusfloh Hannibal, der mit seinem Schicksal ziemlich unzufrieden ist: immerzu ist er in eine kleine, verspiegelte Schatulle eingeschlossen und wird vom Zirkusdirektor Blikk nur für die täglichen Vorstellungen herausgeholt. Zwar füttert Blikk den kleinen Floh zuverlässig, dennoch lässt er Hannibal immer nur angeschirrt in die Freiheit und sperrt ihn dann so schnell es geht wieder weg. Und da Hannibal mit seinem auferlegten Schicksal als Star des Flohzirkus nicht einverstanden ist, beschließt er, die nächste Möglichkeit zur Flucht zu ergreifen.
Bereits im Titel lässt sich erahnen, dass die Geschichte aus der Sicht Hannibals erzählt wird. Dadurch bekommt der Leser einen ganz besonderen Einblick in die Welt des kleinen Flohs und kann sich gut mit ihm identifizieren. Besonders interessant ist dabei der Blickwinkel Hannibals auf die „Menschenwelt“ und seine Wahrnehmung der in ihr lebenden Menschen. Durch die Erzählperspektive erhält die Geschichte viel Spannung, da der Leser sehr mit Hannibal mitfiebert, der anschaulich darstellt, wie verloren er sich in dieser viel zu großen Welt fühlt. Die Sprache ist dabei dem Lesealter angemessen und die übersichtlichen Kapitellängen unterstützen die Lesemotivation zusätzlich.
Die ganzseitigen Illustrationen im Buch unterstützen die Vorstellungskraft der Leserschaft und bieten durch ihre detaillierte und dynamische Art viel Potential, um das Gelesene zu reflektieren und einen Fortgang der Handlung zu ersinnen. Durch die rosa-rote Farbgebung der Illustrationen ergibt sich aber ein sehr festgelegtes, wenig genderneutrales Bild in Bezug auf die Leserschaft sowie ein starker Bruch zum hintergründig gelben Cover mit realistischer Farbgebung. Dadurch erscheint das Buch optisch weniger strukturiert, was aber der Lesefreude wenig Abbruch tut.
Insgesamt ist das Buch sowohl für junge Leser als auch zum gegenseitigen Vorlesen geeignet und verspricht auf seinen knapp 100 Seiten viel Lesespaß. Die Geschichte ist durchaus spannend und erheiternd zugleich und kann besonders durch sprachliche Angemessenheit punkten. Auch eignet sich das Buch dadurch sicherlich als Klassenlektüre und kann dazu anstoßen, über Themen wie Fremdheit oder auch Andersartigkeit nachzudenken.