Tristan

Autor*in
Grzimek, Martin
ISBN
978-3-446-23804-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
905
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
24,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tristan wird nach dem Tod seiner Eltern, einem Königspaar, kurz nach seiner Geburt von dem Marschall Rual und seiner Frau als ihr Sohn aufgezogen, weil er sonst dem Tode geweiht wäre. Niemand darf wissen, wessen Kind er in Wahrheit ist. Als Junge reist er mit seinem Lehrer Courvenal sieben Jahre durch das ganze Land - immer in Gefahr, von den ausgesandten Mördern der irischen Königin aufgespürt und getötet zu werden, denn eine Prophezeiung sagt, dass Tristan der Untergang ihrer Tochter ist.

Beurteilungstext

Tristan selbst ahnt nichts von seiner königlichen Abstammung und der Gefahr, die von ihm ausgehen soll und die ihm im Gegenzug droht. Denn die irische Königin Isolde lässt nichts unversucht, um den Königssohn, der eine Bedrohung für ihre Tochter ist, aus dem Weg zu schaffen. Auf der langen Reise durch das Land gelingt es Courvenal, seinen Schützling ein ums andere Mal vor den Häschern der Königin zu beschützen - ohne zu ahnen, von wem und warum Tristan nach dem Leben getrachtet wird. Nach der Bildungsreise als junger Mann kommt Tristan dem Geheimnis seiner Herkunft auf die Spur und gelangt durch schicksalhafte Gegebenheiten an den Hof seines Onkels Marke, der noch immer auf der Suche nach seiner Schwester Blancheflur, Tristans Mutter, ist, die einst mit Riwalin von seinem Hof floh. Als Tristan den Bruder der Königin Isolde zum Kampf herausfordert, um Britannien von den Unterwerfungen durch Irland zu befreien, wird er durch die Schwertspitze seines Gegners vergiftet und begibt sich als Spielmann in die Hände des Feindes, um geheilt zu werden. Königin Isolde nimmt nichts ahnend ihren größten Feind auf und stellt in ihrer Tochter Isolde als Lehrer zu Seite. Das Schicksal um die Liebe zwischen Tristan und Isolde nimmt seinen Lauf, denn Isolde soll Marke heiraten, um die beiden verfeindeten Reiche zu vereinen. Doch die beiden Liebenden können trotz Verbannung, Gottesurteil und Todesstrafe nicht von einander lassen...
Martin Grzimek stützt sich bei seiner Neuerzählung des Tristan-Stoffes vornehmlich auf die Saga des Gottfried von Straßburg aus dem 13. Jahrhundert. Unterteilt in zwanzig “Bücher”, wie der Autor die einzelnen großen Kapitel nennt, die wiederum in viele kleine Unterkapitel mit Schlagworten als Überschrift gegliedert sind, entführt Martin Grzimek den Leser von Beginn an ins Mittelalter und lässt dieses vor seinen Augen lebendig werden. Geschickt wechselt er die Erzählperspektiven, flicht gekonnt ein Netz aus den unterschiedlichen Geschehnissen und Sichtweisen, aus Intrige und Wahrheit, so dass der Leser oft selbst nicht weiß, wem zu trauen ist. Ein besonderes Augenmerk legt er auf Tristans Kindheit und Jugend, auf seine Bildungsreise mit dem Mönch Courvenal. In diesen Teil des Buches verliert der Autor sich an manchen Stellen etwas zu sehr ins Detail, so dass ein wenig Durchhaltevermögen seitens des Lesers gefordert ist. Doch sind diese Teile des Buches erst einmal überwunden, wird der Leser mit einer Dichte an Geschehnissen, welche die ganze Bandbreite von Intrigen, Liebe, Treue bis hin zum Verrat beinhaltet, und einer immensen Spannung belohnt, die an manchen Stellen kaum aushaltbar ist. Ganz nebenbei erfährt der Leser viel Wissenswertes aus dem Leben im Mittelalter.
“Tristan” ist ein wunderbarer Historienroman für jugendliche Leser ab 14 Jahren, der den Stoff der Legende in eine moderne Form bringt und sich zu einem echten Pageturner entwickelt - so sind die knapp 900 Seiten am Ende schneller gelesen, als einem lieb ist. Sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Krisp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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