Thabo, Detektiv und Gentleman: Die Krokodilspur

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-7891-0395-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bohn, Maja
Seitenanzahl
288
Verlag
Oetinger
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

In seiner afrikanischen Heimat sucht Thabo als werdender Detektiv mit seinen Freunden nach verschwundenen Kindern, gerät selbst in Gefahr, wird aber dank des Eingreifens kluger Erwachsener gerettet. Er kann trotzdem helfen, die Verantwortlichen für den Kinderraub zu entlarven. Als Gentleman kommentiert er alle Handlungen und Personen mit viel Humor; dabei richtet er sich vornehm direkt an den Leser.

Beurteilungstext

Thabo löst in diesem 2. Band wieder einen Fall, natürlich mit Hilfe seiner Freunde, der weißen Emma, die zur Zeit in den Ferien von ihrem englischen Internat in ihre afrikanische Heimat zurückgekehrt ist, und Sifiso, der auf seine jüngeren Geschwister aufpassen muss. Wer den ersten Band nicht gelesen hat, kann die Personen im Personenregister im Anhang nachsehen und wird auch von Thabo selbst aufgeklärt: Thabo ist ein Junge in den besten Jahren, spricht den englischen Leser (warum englisch, wird nicht erklärt) direkt mit "Meine Damen und Herren" an und stellt sich als Gentleman vor. Seine kriminalistischen Ideen entwickelt er nach den "Miss-Marple-Filmen", die er als DVD mit Miss Agatha, Emmas Großtante, sieht. Ob die jugendlichen Leser diese Anspielungen verstehen, bleibt dahingestellt. Für erwachsene Leser sind die Ausführungen amüsant.

Kirsten Boie kennt Afrika und auch Hlatikulu in Swasiland, wo sie die Geschichte ansiedelt. Ihr ist es ein Bedürfnis, die Probleme dieses Kontinents in ihren Roman einzubinden. Thabo und Sifiso sind Waisen, da ihre Eltern wie die von vielen anderen Kindern an Aids gestorben sind. Thabo lebt bei seinem Onkel. Da Thabo Detektiv und Gentleman werden möchte, sucht er ständig nach Fällen, die es zu lösen gilt. Stets beurteilt er das Verhalten der anderen und sein eigenes, ob es gentlemanlike ist. Seine Ansprache des Lesers nimmt großen Raum ein, wodurch die Erzählung stellenweise etwas langatmig wird, aber den Vorteil hat, dass die Lebenswelt der afrikanischen Kinder deutlich hervortritt. Durch Thabos eindringliche Beschreibung der Personen entstehen vor dem Auge des Lesers intensiv erlebte Persönlichkeiten. Er würzt seine Erkenntnisse mit sehr reifem Humor.

In diesem Band gilt es, die verschwundenen Kinder, allen voran Delighty, Sifisos ältere Schwester, zu finden. Die Krokodilspur erweist sich schnell als Irrweg, weil einheimische Kinder Krokodile kennen und sich vor ihnen in Acht nehmen. Insofern ist der Titel irreführend.

Geduldige, an Afrika interessierte Leser werden das Buch gern lesen, zumal es zunehmend an Spannung gewinnt. Wer einen aktionsreichen Krimi erwartet, ist vielleicht enttäuscht. Die Erzählweise ist gewöhnungsbedürftig. Wer sich damit angefreundet hat, wird sie zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 24.12.2016

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