Teufelsengel - Thriller

Schlagwörter

• Angst
• Gefühle
• Spannung
• Tiere

Teaser

Vier ungeklärte Morde, die scheinbar in keinem Zusammenhang stehen erschüttern Köln. Romy, die junge Volontärin des Kölnjournals stellt sich ergeizig die Aufgabe, die fehlenden Verbindungsglieder zu finden. Ihre Ermittlungen an den Tatorten und bei den Hinterbliebenen führen sie ins Kloster St. Michael. Ihr anfängliches Vertrauen in die Klosterbrüder fängt nur langsam an zu bröckeln und den dort unterschwellig herrschenden Wahnsinn bemerkt sie erst, als es schon zu spät ist...

Beurteilungstext

Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven und kann schon mal zu einer schlaflosen Nacht führen. Von Beginn an wird der Leser in den Sog der Ereignisse gezogen und rutscht langsam immer tiefer in die Beklommenheit, Ängste und den Wahnsinn der Protagonisten hinein.
Die Unbedarftheit mit der Romy, Volontärin beim Köln Journal, sich in die Ermittlungen über vier ungeklärte Mordfälle stürzt, tut fast schon weh. Sie, die talentierte Nachwuchsreporterin, ist auf der Suche nach einer großen Story. Für Bedenken ist da gar keine Zeit. So stürzt sie sich von einem Tatort zum nächsten, befragt mit Geschick die Hinterbliebenen und landet schließlich vertrauensvoll in den Händen von Bruder Arno, einem Mönch, der sie mit seiner Magie in seinen Bann zieht. Die Hartnäckigkeit mit der sie ihre Nachforschungen anstellt und ihre Naivität werden ihr fast zum Verhängnis.
Romys Erlebnisse werden einerseits aus ihrer Sicht (im Schmuddelbuch, ihrem Tagebuch) und andererseits aus der Erzählperspektive beschrieben. So erfährt der Leser viel über ihre journalistische Arbeit und ihre Ambitionen, aber auch über ihr Privatleben. Parallel dazu begibt sich der Leser jedoch auch ins Kloster der bekennenden fundamentalistischen Christen. Dort kosten Exorzismen, die durch einen wahnsinnigen aber charismatischen Gesandten Jesu praktiziert werden, mittlerweile Menschenleben. Die Logik des Wahnsinns, die die Wahrheit ins Gegenteil verkehrt, lässt den Opfern fast ihren Verstand verlieren. Berauschende einschläfernde Getränke und eine gezwungenermaßen asketische Lebensweise tun ihr Übriges. Dort lebt Pia, die Vero, den Verkünder der Wahrheit mit seinen 12 getreuen Jüngern verehrt und sich ein Leben ohne seine Botschaft und richtungsgebenden Ansichten nicht mehr vorstellen kann. Er höhlt sie, eine junge intelligente Frau, fast völlig aus und sieht die Widersprüche, die sie entdeckt als Zeichen des Satans, der sie besessen hält. Selbst geißelt und martert er sich besessen von der Vorstellung, die Nachfolge Jesu anzutreten und für die Kirche zu kämpfen.
Wären da nicht Pias Freund Calypso, ein weiterer besessener Zeitungsreporter und die Polizei, würde dem Wahnsinn kein Einhalt geboten.
An einigen Stellen wirkt dieser Thriller etwas konstruiert (bspw. als Romy trotz aufkeimender Bedenken niemandem von ihrem erneuten Ausflug ins Kloster in Kenntnis setzt, dass die Polizei mit ihren Ermittlungen hinterherhinkt und die Ermordeten niemandem von ihrem neuen Glauben berichtet haben). Auch hätte die Darstellung des Sektenführers perfider und seine Botschaft überzeugender sein können.
Doch letztendlich ist es Monika Feth gelungen einen extrem spannenden Thriller zu schreiben, der keine Längen hat und den Leser durch häufige Perspektivwechsel und verschiedene Handlungsstränge an sich bindet.