So kam das mit dem Drachen

Autor*in
Fehr, Daniel
ISBN
978-3-522-45973-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mourrain, Sébastien
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Oh je – die Oma schenkt ein Bilderbuch. Gute Miene zum bösen Spiel gemacht und schnell eingetauscht gegen Nützlicheres und Interessanteres. Warum das Geschenk am Ende doch zu Ehren kommt, hat auch mit dem titelgebenden Drachen zu tun. Nur so viel: Ein Buch ist in jedem Fall besser als ein gefährlicher und fürchterlich furzender Drache.

Beurteilungstext

Geschenke sind toll, aber ein Bilderbuch hätte es für das Geburtstagskind nun wirklich nicht sein müssen, denn Bücher sind langweilig. Und Quatsch. Da hilft nur ein gequältes Lächeln und gerade so herausgebrachtes Danke, dann ist zumindest die Oma zufrieden.
Gut, dass Geschwister auch zu etwas Nutze sind. Das Buch mit dem Titel „So kam das mit dem Drachen“ wechselt in das Eigentum der Schwester über für ein altes Piratenschwert, das wiederum für ein Laserschwert des Bruders eingetauscht wird.
Weiter getauscht wird dann außerhalb der Familie: Laserschwert für WM-Ball, WM-Ball für ein Aquarium, das Aquarium für ein Fahrrad. So wandern immer neue Tauschgegenstände durch die Hand der Hauptfigur, von einem Schlagzeug über einen Müllwagen zu einem Baumhaus. Jedes Tauschobjekt bringt neue interessante Aspekte oder auch weniger erfreuliche mit sich. Das Baumhaus schließlich scheint ein sehr guter Tausch zu sein, ist aber nichts gegen den DRACHEN, der dem Protagonisten angeboten wird.

"Ein Drache ist großartig.
Viel besser als alles andere.
Das Beste.
Für immer und ewig."

Außer wenn der Drache furzt und das auch noch häufig.
Zum Glück ist die Schwester einverstanden, das bereits gelesene Bilderbuch gegen den Drachen zu tauschen, was sich als der beste Tausch überhaupt herausstellt. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Bilderbücher viel besser sind als Drachen (da sie nicht stinken, obwohl ein furzender Drache darin vorkommt).

Die Handlung erinnert an „Hans im Glück“. Ebenso wie Hans empfindet die Hauptfigur jeden Tausch zunächst als Verbesserung oder zumindest als Aktion, mit der er die TauschpartnerInnen glücklich machen kann.
Dass das Glück am Ende dort liegt, wo man es nicht vermutet hatte, in diesem Fall in dem zunächst verschmähten Buch, ist die humorvoll aufgelöste Erfahrungskette des modernen „Hans im Glück“. Die Illustrationen entwickeln die Geschichte bildnerisch über den zurückhaltend integrierten und kurzen Text hinaus und erinnern im Stil an Sempés „Der kleine Nick“.
Der Klappentext mit persönlicher Ansprache und starkem Aufforderungscharakter nimmt die Botschaft des Buches vorweg und ist gleichzeitig ein wunderbares Plädoyer für die Bedeutung von Büchern und das Lesen:

Meine Oma hat mit ein Buch geschenkt.
Genauso ein, wie du es jetzt in den Händen hältst.
Bücher sind Quatsch, dachte ich erst.
[…]
Ich lag falsch. Bücher sind kein Quatsch.
Quatsch ist, wenn du dein Buch gegen etwas anderes tauschst.
Gegen ein Schwert. Oder einen Fisch. Oder einen Drachen.
Wenn du mir nicht glaubst: Lies dieses Buch!

Dass Bücher also ganz und gar nicht langweilig sind und möglicherweise noch unentdeckte Vorteile bieten, finden damit hoffentlich auch die jungen RezipientInnen spätestens nach der Lektüre dieses Buches.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 18.09.2023

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