Skellig

Autor*in
Almond, David
ISBN
978-3-7725-3131-6
Übersetzer*in
Walser, JohannaWalser, Martin
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
183
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Erzählung/RomanFantastik
Ort
Stuttgart
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Michael zieht mit seiner Familie in ein altes Haus. Während seine Eltern mit Sorge um seine neugeborene Schwester beschäftigt sind, findet Michael ein geheimnisvolles Wesen in der Garage – und eine neue Freundin.

Beurteilungstext

Die kleine Schwester ist zu früh geboren und ihr Herz scheint nicht stark genug zu sein. Michaels Eltern sind in Sorge und auch Michael muss immer wieder an das kleine Kind denken, das noch keinen Namen erhalten hat. Doch während Michaels Mutter mit der Kleinen wieder ins Krankenhaus muss und Michaels Vater im neubezogenen, heruntergewirtschafteten Haus versucht, einen lebenswerten Platz einzurichten, macht Michael eine Entdeckung. In der baufälligen Garage liegt ein seltsamer Mann, der dort fast wie tot vor sich hinvegetiert und sich Skellig nennt. Doch er ist nicht tot und Michael versorgt ihn – mit chinesischem Fertigessen und hellem Bier, wie der Mann es möchte. Und dann lernt er noch das eigenartige Mädchen aus der Nachbarschaft kennen, das nicht in die Schule geht, sich aber in der Welt hervorragend auszukennen scheint. Mit ihr zusammen pflegt Michael Skellig und er durchsteht die schwere Zeit der Angst und des Wartens, bis es der kleinen Schwester endlich besser zu gehen beginnt.
David Almonds erster und bis heute bedeutendster Roman (englische Erstausgabe 1998) erscheint nun endlich in einer deutschen Übersetzung von Johanna und Martin Walser. Die Geschichte verbindet die Angst um das neue Leben der Schwester und die damit verbundene komplexe Gefühlslage mit einer wunderbaren Geschichte über das seltsame Flügelwesen Skellig und die außergewöhnliche Freundin Mina, der Almond später noch ein eigenes literarisches Denkmal gesetzt hat. Das mühsame Herantasten an die Sorge und die Belastung, die kaum aussprechbar ist, wird in der baufälligen Garage und dem ambivalenten Charakter Skellig aufgenommen, Unterstützung und Zuspruch erhält Michael von seiner Freundin, die ihm regelrecht weise begegnet und die temporär fehlende Familie ersetzt. Von philosophischer Tiefe getragen, ist die homodiegetisch vermittelte Geschichte eine intensive Auseinandersetzung mit einer biografischen Krise. David Almond gelingt dabei nicht nur eine harmonisierende, sondern vor allen Dingen eine hoffnungsvolle Zuspitzung, die aber auf allen Kitsch verzichtet, der angesichts der besonderen Dramatik naheliegend wäre. So liegt hier eine meisterhafte, kluge und mitreißende Geschichte vor, die Menschen ganz verschiedener Lesealter faszinieren und All-Age-Literatur im besten Sinne sein kann. Nachdrücklich zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 07.02.2023

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