Bone Music

Autor*in
Almond, David
ISBN
978-3-7725-3130-9
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
213
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Erzählung/RomanFantastik
Ort
Stuttgart
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bei einem Urlaub in einem abgelegenen Walddörfchen in Nordengland lernt die 15-jährige Sylvia sich und den Wald von einer ganz anderen Seite kennen. Sie spürt die enge Verbundenheit mit Vergangenheit und Zukunft besonders, wenn sie auf ihrer Knochenflöte spielt.

Beurteilungstext

Eigentlich will ihre Mutter mal für ein paar Wochen raus aus dem Alltag und nimmt die 15-jährige Sylvia mit von Newcastle in das wilde Northumberland, wo es erst einmal nichts (natürlich auch kein Netz) zu geben scheint außer dem Fjell und dem Wald. Doch während ihre Mutter schnell vom Alltag wieder eingeholt wird, findet Sylvia dort in der Abgeschiedenheit zu sich selbst und noch viel mehr. Sie tritt in Verbindung mit einer Vergangenheit, in der sie schon einmal zu existieren schien und mit einer Zukunft, die sie ändern und beeinflussen kann. Sie lernt Gabriel kennen, der ihr seltsam vertraut vorkommt. Im Wald finden sie einen toten Bussard und Sylvia folgt ihrem Gefühl und fertigt aus einem hohlen Flügelknochen eine Knochenflöte, wie sie wohl schon zur Steinzeit gespielt wurde. Die Töne klingen dünn und fremd, und doch irgendwie vertraut. So zieht sie mit ihrem Spiel auch andere in ihren Bann und erkennt in der ewigen Melodie, dass die Menschen gemeinsam stark sind, den Wald und die Stadt brauchen und auch die Welt verändern können.
Das Buch ist ein Plädoyer für eine instinktive Naturverbundenheit, die die Protagonistin in sich entdeckt. Gekonnt schafft es David Almond hier die Sprache als Mittel zu nutzen, um Melodien den Lesenden ins Ohr zu setzen. Die Wörter und Sätze werden dabei gekonnt aneinander gereiht und hier muss auch der Übersetzung von Alexandra Ernst einigen Tribut gezollt werden. So liest sich „bone music“, wie es der Titel bereits andeutet, sehr poetisch, rhythmisiert und verträumt. Es geht weniger um die Handlung an sich, die vor allem die Musik auf der Knochenflöte und die Beziehung zwischen Gabriel und Sylvia in das Zentrum rückt, als um die Stimmung, die über die Musik vermittelt wird. Gleichzeitig scheint sich eine Veränderung mit dem Mädchen abzuspielen, die man mit staunenden Augen verfolgt. Plötzlich gibt der erst so einsame und verlassene Ort etwas zu entdecken. Sylvia hat die Erscheinung eines Mädchens, das sie vor 5000 Jahren in der Steinzeit sein könnte. Über die Knochenflöte scheinen sie verbunden zu sein. Diese Verbindung gibt Sylvia Mut, sich weiter für die Natur einzusetzen.
Damit führt der, unter anderem mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnete britische Autor direkt in die aktuelle Diskussion um den Klimaschutz ein. Er möchte aber auf einer ganz anderen, emotionalen Ebene Jugendliche ansprechen, doch genau hinzuschauen, hinzuhören und vor allen Dingen auch zu fühlen und zu spüren, damit man die Zusammenhänge der Zeit erkennen kann. Das Buch lässt mich als Rezensentin eher nachdenklich und gestimmt zurück.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Alexandra Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 26.06.2022

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