Ein finsterheller Tag

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Familie
• Gefühle
• Philosophie
• Tod/Sterben

Teaser

Davie unternimmt in der Umgebung seiner Heimat einen Ausflug, als er erfährt, dass jemand in seiner Stadt nach einem Streit umgebracht wurde. Davie wird auf einer Reise nicht nur dem vermeindlichen Täter begegnen.

Beurteilungstext

Davie ist noch erschüttert vom kürzlichen Tod seines Vaters, aber seine Mutter dringt liebevoll darauf, dass er an die Sonne gehen solle. Mit einem Rucksack ausgerüstet startet er seinen Weg, beginnend in der Stadt, dann weiterhinaus in die Umgebung, immer ohne genaues Ziel. Dabei begegnet Davie so unterschiedlichen Personen und Situationen, wie er es sich niemals hätte ausmalen können. Gemeinsam haben alle nur eines: ihre eigene Geschichte, so wie auch Davie. Die größte Aufregung in der Stadt verursacht der (vermeintliche) Tod eines Jugendlichen, verwickelt in einen Bandenkrieg der Familie. Davie begegnet aber auch einem Kriegsveteranen, oder sollte man besser sagen seinem Geist? Ein Priester, der an seinem Glauben zweifelt, kreuzt Davies Weg ebenso wie ein stinkender Hund und der vermeintliche Mörder. All diese Treffen und Erlebnisse, die Eindrücke und Gedanken möchte Davie in einem Skizzenbuch festhalten, auch für sich selbst begreiflich zu machen.
Davies poetische und spirituelle Reise ereignet sich an einem einzigen Tag. Wie der Titel bereits ausdrückt, wechselt dieser Tag zwischen dunklen und hellen Momenten. Davie selbst scheint sich fast wie in einem Traum zu bewegen. Dem Autor gelingt es die verschiedenen Stimmungen und Schwingungen, die den Protagonisten umgeben, aufzunehmen und empathisch wiederzugeben, die Davie an der Schwelle zwischen Kindheit und Erwachsensein begleiten. Man muss sich einlassen auf die Gedanken- und Gefühlswelt Davies, auf das Wandeln zwischen Realität und Fantasie und die speziellen Figuren. Dann kann man seine persönliche Wertung und Deutung in den Roman legen und wird mit einem feingeistigen und anregenden Roman belohnt.